Tel.-Nr. 0221 221-26868
Als Starkregen werden heftige, wolkenbruchartige Regenfälle bezeichnet, bei denen in kurzer Zeit sehr hohe Niederschlagsmengen fallen. Sie treten vor allem in den warmen Sommermonaten von Mai bis September auf. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen und es kommt zu Wolkenbildung. Beim Zusammentreffen mit kalter Luft kondensiert die Feuchtigkeit und ergießt sich in der Regel kleinräumig auf die Erdoberfläche. Diese unterwetterartigen Regenfälle sind schwer vorhersagbar und die Vorwarnzeiten entsprechend kurz.
Gemäß aktueller Prognosen werden, bedingt durch den Klimawandel, die globalen Temperaturen steigen, häufigere und längere Trockenperioden eintreten sowie die Anzahl und Intensität von Starkregenereignissen zunehmen.
Der folgende Animationsfilm vermittelt Ihnen Basisinformationen zu den Themen Klimawandel, Wetterextreme und Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel. Im Fokus stehen dabei der Leitgedanke der „Schwammstadt“ für die Stadt Köln und die verschiedenen Möglichkeiten, mit denen die öffentliche Hand und die Menschen in Köln bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels gemeinsam aktiv werden können.
Potenziell ist jeder durch Starkregen gefährdet, denn Starkregenereignisse können überall auftreten. Je nach örtlicher Topographie ist das Risiko sehr unterschiedlich. Gebäude am Hang oder in Senken sind beispielsweise mehr gefährdet, da die Wassermassen hier abfließen und sich sammeln.
Wie gefährdet Sie tatsächlich sind, hängt nicht nur von der Lage des Gebäudes, sondern auch von Ihrem Gebäude selbst ab. Haben Sie beispielsweise tiefliegende Räume mit Anschluss an die Kanalisation? Betrachten Sie die potenziellen Eindringwege von Wasser in Ihr Haus und erwägen Sie geeignete Objektschutzmaßnahmen.
Broschüren zum Thema und weitere Informationen zur Bewertung Ihrer Gefahrenlage:
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Bei einem Starkregenereignis kann das Wasser auf unterschiedlichen Wegen auf Ihr Grundstück oder in Ihr Gebäude eindringen:
Starkregenereignisse treten ohne Vorwarnung ein und können enorme Schäden verursachen. Wenn Sie sich nicht ausreichend gegen das Eindringen des Wassers schützen, möchten wir Sie auf folgende möglicherweise auftretende Schäden hinweisen:
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie Sie sich vor Überflutungen schützen können. Überlegen Sie sich, wie und wo Wasser in Ihr Gebäude eindringen könnte.
Schutzstrategien gegen Starkregen:
Das Ziel bei der Abschirmung des Gebäudes ist es, das bei Starkregen zufließende Wasser von dem Gebäude und Öffnungen fernzuhalten. Dies kann bei Neuplanungen bereits durch eine entsprechende Standortwahl und eine angepasste Geländegestaltung erreicht werden. Im Bestand sind die Möglichkeiten oft nicht gegeben. Hier kann der Wassereintritt mit Hilfe von Bodenschwellen, Mauern oder Aufkantungen vermieden werden.
Abschirmung des Gebäudes
Im Bestand kann die Abdichtung eines Gebäudes einfacher zu realisieren und deutlich kostengünstiger sein als eine aufwändige Geländemodellierung oder nachträgliche Aufkantungen im Außenbereich. Voraussetzungen sind allerdings eine ausreichende Standsicherheit des Gebäudes und eine wasserbeständige Außenhülle. Außerdem müssen die Abdichtungen regelmäßig gewartet werden, um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen.
Abdichtung des Gebäudes
Bei der nassen Vorsorge geht es nicht darum, das Wasser vom Gebäude fernzuhalten, sondern um die Begrenzung von Überflutungsschäden. Es bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten der nassen Vorsorge: die gezielte Flutung oder die Aufständerung des Gebäudes.
"Nasse Vorsorge"
Schutz vor Überflutung durch Rückstau:
Zu diesem Thema finden Sie hier auf unserer Internetseite ausführliche Informationen.
Schutz gegen Sickerwasser:
Schwarze Wanne: an der gemauerten Außenseite aller erdberührten Bauteile angebrachte Bitumen- oder Kunststoffbahn, die vom angreifenden Wasser an die Wände oder Sohle gedrückt wird.
Weiße Wanne: Außenwände und Sohle bilden eine geschlossene Wanne aus wasserundurchlässigem Beton.
Sanierung von Rohrdurchführungen: Dringt Stauwasser ausschließlich über Rohrleitungen (Strom, Gas, Wasser etc.) in das Gebäude ein, sollten Sie diese Stellen freigraben und nachträglich abdichten.
Abdichten von Fehlstellen: An Fehlstellen, z. B. zwischen Fundament und Kellersohle, können Erosionsschäden auftreten, die die Standsicherheit Ihres Gebäudes gefährden. Solche Bereiche müssen sofort durch Verpressen mittels Injektion abgedichtet werden.
Innentrogabdichtung: Durch diese Methode wird der Wasserdruck, der auf die Dichtungen einwirkt, abgefangen. Dies gewährleistet eine uneingeschränkte Nutzung des Kellers.
Trotz Schutzvorkehrungen verbleibt immer ein Risiko, dass Ihr Haus oder Ihre Wohnung trotzdem überflutet werden. Um hierfür vorzusorgen, bilden Sie finanzielle Rücklagen oder erwägen Sie den Abschluss einer Elementarschadenversicherung. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und der Internetseite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).
Weitere Beispiele sowie konkretere Erläuterungen zu den Schutzmaßnahmen finden Sie in den folgenden Broschüren:
Eine Bandbreite an Apps warnen Sie ortsspezifisch vor Unwetter. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich eine der folgenden Apps herunterladen. So können Sie die Unwetterwarnung verfolgen, um sich vorzubereiten und zu schützen.
Kommt es zu einer Überflutung Ihres Eigentums, so beachten Sie bitte die folgenden Regeln. Nur so können Sie sich selbst vor gefährlichen Situationen bewahren und eingetretene Schäden minimieren.
Weitere wichtige Verhaltenshinweise und Notfallnummern erhalten Sie hier. (PDF)
Die StEB Köln engagieren sich auf vielfältige Art und Weise, um Köln vor den Folgen von Starkregen zu schützen: Wir planen und betreiben das Kanalnetz oder bieten zum Beispiel umfangreiche Informations- und Beratungsmaßnahmen an.
Planung und Betrieb des Kanalnetzes
Die StEB Köln tragen im Rahmen ihrer Tätigkeiten bereits heute durch eine kompetente Planung und den gewissenhaften Betrieb des Kölner Kanalnetzes aktiv zum Schutz vor den Folgen von Starkregen bei, zum Beispiel durch:
Trotz all unserer Bemühungen: Einen hundertprozentigen Schutz vor Überflutungen durch Starkregen kann es nicht geben. Denn selbst, wenn das Kanalsystem das zusätzliche Regenwasser aufnehmen könnte, wäre damit nur ein Teil des Problems gelöst. Bei einem Starkregen werden häufig auch die Abflüsse der Dächer und Straßen überlastet und das Wasser tritt dabei unkontrolliert aus. Somit kommen diese Wassermengen gar nicht erst im Kanal an.
Wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung
Stadt- und Freiraumplanung
Die Starkregenvorsorge wird in Köln bei der Planung von neuen Baugebieten und der Einreichung von Bauanträgen unmittelbar berücksichtigt. Hierzu werden die Fließwege von Wasser sinnvoll geplant und die Gefährdung von Gebäuden minimiert. Die Grundlage hierfür bilden die Starkregengefahrenkarten .
Zusammen mit den Fachplaner*innen der Stadt Köln entwickelten die StEB Köln einen Leitfaden für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung in Köln . Er zeigt Standards der Starkregenvorsorge auf, die bei der Planung von neuen Baugebieten berücksichtigt werden sollten.
Multifunktionale Retentionsflächen
Gemeinsam mit der Stadt Köln setzen die StEB Köln zwei Pilotprojekte zur Schaffung von multifunktionalen Retentionsflächen um: am Schützenplatz im Kölner Stadtteil Eil sowie am Platz an der Leidenhausener Straße.
Multifunktionale Retentionsflächen sind öffentliche Freiflächen wie z. B. Plätze, Parkflächen, Grünanlagen oder Straßen, die bei Starkregen temporär und gezielt als Speicherraum für Regenwasser genutzt werden. Dadurch wird das Überflutungsrisiko bei Starkregenereignissen minimiert und zugleich die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessert.
Wie solche sogenannten multifunktionalen urbanen Rückhalteräume realisiert werden können und was bei der Konzeption und Gestaltung zu beachten gilt, fasst die Arbeitshilfe MURIEL - Multifunktionale Retentionsflächen zusammen.
Förderprogramm "GRÜN hoch 3 Dächer | Fassaden | Höfe"
Grün in der Stadt verbessert das Klima in Köln. Bäume, Pflanzen und Grünflächen kühlen die sie umgebende Luft ab und reduzieren dadurch Hitzebelastungen in den Sommermonaten. Zudem reinigen Pflanzen die Luft von Schadstoffen und binden Kohlendioxid. Durch die Entsiegelung und Begrünung von Flächen wird zudem die Versickerung von Regenwasser gefördert. Dadurch wird der oberflächliche Abfluss von Regenwasser und damit die Überflutungsgefahr bei Starkregen reduziert.
Mit dem Förderprogramm "GRÜN hoch 3 Dächer | Fassaden | Höfe" unterstützt die Stadt Köln die Bemühungen ihrer Einwohner*innen, wohnungsnahe private Haus- und Hofflächen sowie gewerbliche Flächen zu begrünen und damit stadtklimatisch aufzuwerten.
Der Leitfaden Mehr Grün für ein besseres Klima in Köln von StEB Köln und Stadt Köln möchte den Eigentümer*innen oder Nutzer*innen einer Wohnung oder eines Gebäudes in Köln anschauliche Hinweise und Tipps geben, wie sie an der Grüngestaltung und Entsieglung ihres Umfeldes mitwirken können.
Online-Tools zur Eigenvorsorge
Mit unserem Wasser-Risiko-Check finden Sie heraus, wie stark Ihr Zuhause von Starkregen, Hochwasser oder Grundhochwasser betroffen sein kann. Hierbei erhalten Sie konkrete Auswertungen zur Gefahrenlage und zugleich passende Maßnahmenempfehlungen, um Ihren Objektschutz gezielt anzugehen und sich auf zukünftige Wetterextreme vorzubereiten.
Unsere Starkregengefahrenkarten geben Ihnen die Möglichkeit, die Gefahrenlage Ihres Gebäudes bei Starkregen und Sturzfluten einzuschätzen.
Beratungsangebote und Ausstellungen
Die StEB Köln bieten Interessierten die Möglichkeit, an Werktagen einen telefonischen Beratungstermin mit unseren Fachexpert*innen unter der Telefonnummer 0221 221-26509 zu vereinbaren. In diesem Termin können konkrete Probleme besprochen werden. Halten Sie dafür bitte relevante Unterlagen, wie beispielsweise Pläne des betroffenen Gebäudes mit Lage der Grundleitungen oder Fotos, bereit. Bitte beachten Sie hierbei dass unsere Beratung einen Ortstermin mit einem sachkundigen Unternehmen nicht ersetzen kann.
Mit einer Wanderausstellung, die seit 2018 durch die Bürgerämter der Stadt Köln zieht, informieren die StEB Köln regelmäßig und anschaulich, wie Sie sich vor den Folgen von Starkregen schützen können. Die Inhalte der Ausstellung in kompimierter Form können Sie sich in diesem ePaper anschauen.
Unsere Tätigkeiten im Bereich der Überflutungsvorsorge wurden ins KLiVO Portal (Deutsches Klimavorsorge-Portal) aufgenommen. So tragen unsere Angebote wie Leitfäden und der Wasser-Risiko-Check nun das Label "Empfohlen von KLiVO". Unseren Steckbrief finden Sie hier: www.klivoportal.de
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