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Gegen ein Hochwasser wie 1995 ist Köln heute gut geschützt. Falls es noch schlimmer kommt, können Retentionsräume Abhilfe schaffen.
Bei einer Hochwasserwelle von mehr als 11,90 m Kölner Pegel kann durch eine Flutung des geplanten Retentionsraumes eine Absenkung um bis zu 17 cm erreicht werden. Je nach Verlauf der Hochwasserwelle kann hierdurch im günstigsten Fall der Scheitel unter 11,90 m Kölner Pegel gehalten und eine offene Überflutung des Kölner Nordens verhindert werden.
Falls der Rhein deutlich höher als 11,90 m Kölner Pegel steigt, gewinnen die Einsatzkräfte bis zu 14 Stunden Zeit für Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen.
Schematische Darstellung der idealtypischen Wirkung eines Retentionsraums
Der Retentionsraum trägt zum überregionalen Hochwasserschutz maßgeblich bei und sorgt für zusätzliche Sicherheit für die Bewohner des Kölner Nordens und am Niederrhein.
Der Retentionsraum Köln-Worringen ist ein sogenannter „Notfallpolder“ und kommt nur dann zum Einsatz, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:
Der Retentionsraum Köln-Worringen ist ein wichtiger Baustein des Hochwassermanagements in Köln und am gesamten Niederrhein. Durch seinen Einsatz kann der Wasserstand im Kölner Norden bei einem Extrem-Hochwasser um bis zu 17 cm gesenkt werden oder es wird wertvolle Zeit für Rettungsarbeiten gewonnen. Auch überregional kommt es zu einer Entspannung der Hochwassersituation. Sehen Sie anhand einer Simulation mit verschiedenen Szenarien, wie sich der Einsatz des Retentionsraums auf die Hochwasserwelle auswirkt.
Hochwasser 10,70m Kölner Pegel:
Unabhängig vom geplanten Retentionsraum ist der Kölner Norden heute bis zu einem Wasserstand von 11,90m Kölner Pegel geschützt.Sehen Sie, wie der Rhein bei einem Hochwasser der Größenordnung von 1995 ausufert, aber innerhalb der Deiche und Schutzanlagen bleibt.
Hochwasser 12,05m Kölner Pegel ohne Retentionsraum
Hochwasser 12,05 m Kölner Pegel ohne Retentionsraum:
Bei einem Wasserstand von mehr als 11,90m Kölner Pegel muss damit gerechnet werden, dass der Rhein die Hochwasserschutzanlagen überströmt.Sehen Sie, wie das Rheinhochwasser die Stadtteile im Kölner Norden überflutet.
Hochwasser 12,05m Kölner Pegel mit Retentionsraum
Hochwasser 12,05 m Kölner Pegel mit Retentionsraum
Bei einer kurzen, steil anlaufenden Hochwasserwelle mit einem Höchststand von etwa 12,05m Kölner Pegel kann der Retentionsraum eine Überflutung des Kölner Nordens verhindern.Sehen Sie, wie durch eine Flutung des Retentionsraums der Wasserstand gesenkt werden kann.
Hochwasser 12,50m Kölner Pegel ohne Retentionsraum
Hochwasser 12,50m Kölner Pegel ohne Retentionsraum:
Bei einem Wasserstand von 12,50m Kölner Pegel stehen Teile des Kölner Nordens unter Wasser. Sehen Sie, welche Gebiete bei einem Extremhochwasser betroffen sind.
Hochwasser 12,50m Kölner Pegel mit Retentionsraum
Hochwasser 12,50 m Kölner Pegel mit Retentionsraum:
Bei einem Wasserstand von 12,50m Kölner Pegel kann auch der Einsatz des Retentionsraums Köln-Worringen eine Überflutung nicht verhindern.Sehen Sie, wie durch eine Flutung des Retentionsraums jedoch wertvolle Zeit für Rettungsmaßnahmen gewonnen wird.
Schematische Darstellung der Grundwasserproblematik
Bei Hochwasser steigt auch das Grundwasser zeitverzögert an. Die Folgen für tief liegende Stadtteile wie Worringen können nasse Keller sein. Diese Problematik existiert bereits heute, ohne Retentionsraum.
Der Retentionsraum kommt frühestens bei einem Wasserstand von 11,70 m Kölner Pegel zum Einsatz. Bei einer Flutung des Retentionsraums sind die betroffenen bebauten Flächen nahezu identisch, allerdings sorgt die vergrößerte Wasserfläche für ein stärkeres Nachströmen von Grundwasser. Da der Grundwasserspiegel bereits vor der Flutung sehr hoch liegt, ist der Einfluss des Retentionsraums auf das Grundwasser eher gering. Dem gegenüber stehen die Vorteile: der Retentionsraum ist eine letzte Handlungsoption, um eine offene Überflutung über den Rheindeich zu verhindern bzw. zu verzögern.
Die geplanten Bauwerke des Retentionsraums wurden unter Abwägung von ökologischen Aspekten sowie Kosten und Nutzen geplant.
Weitere Informationen zu den Bauwerken finden Sie in unserer Broschüre (PDF) .
Bei einer Flutung des Retentionsraums muss die Bundesstraße B 9 gesperrt werden. Der Verkehr wird auf lokale Straßen und die Autobahn A57 umgeleitet. Bei einem Hochwasser dieser Größenordnung sind der Kölner Süden und viele Städte im Rheinland bereits vom Hochwasser betroffen und es kommt zu großräumigen Verkehrseinschränkungen.
Die Bauwerke des Retentionsraums sind so geplant, dass sie die Natur so gering wie möglich beeinträchtigen, und der Worringer Bruch als Naturschutz- und Naherholungsgebiet erhalten bleibt: Tiere können die Deiche problemlos überqueren. Für andere Bauwerke sind Querungshilfen und verschließbare Kleintierdurchlässe vorgesehen.
Von einer Flutung ist so selten auszugehen, dass auch der Auwald genügend Zeit haben wird, sich zwischen zwei extremen Hochwasserereignissen zu regenerieren. Für den besonders schützenswerten Kammmolch werden in unmittelbarer Nähe Ausweichbiotope angelegt.
Die StEB Köln haben im April 2016 bei der Bezirksregierung Köln den Antrag auf Planfeststellung gestellt und im Juni 2016 die Unterlagen erstmalig offengelegt. Aufgrund der eingegangenen Einwendungen und technischen Optimierungen wurden an einigen Plänen Änderungen notwendig. Mit dem Antrag der StEB Köln auf die erste Planänderung im April 2018 wurde die Planfeststellung für diese Änderungen beantragt. Die Einwendungen aus beiden Offenlagen werden anschließend in einem Erörterungstermin behandelt.
Der Erörterungstermin wird von der Bezirksregierung Köln durchgeführt und fand am 11. und 12. März 2019 im Hause der Bezirksregierung Köln statt. Hier finden Sie die kommentierte Präsentation des Erörtungstermins.
Alle im Erörterungstermin nicht ausgeräumten Einwendungen bleiben bestehen und werden durch die Bezirksregierung Köln als Planfeststellungsbehörde bei der Entscheidung im Planfeststellungsbeschluss berücksichtigt.
Die Durchführung des Verfahrens liegt in den Händen der Bezirksregierung Köln. Termine und Fristen werden von der Bezirksregierung bekanntgegeben.
Die StEB Köln wollen für die Bevölkerung ortsnah erreichbar sein und die Planung und den Bau des Retentionsraums transparent kommunizieren. Deshalb bieten die StEB Köln als Service an, dass alle Interessierten sich im Informationsbüro im Hackhauser Weg 2 in Köln-Worringen informieren können.
Die StEB Köln erfüllen Ihre Aufgaben in besonderer Verantwortung für die Kölner Bevölkerung. Daher wollen wir ortsnah erreichbar sein und Planung und Bau des Retentionsraums transparent kommunizieren. Nachdem zuvor bereits mehrere Informationsveranstaltungen stattgefunden hatten und viele Anregungen aus der Bürgerschaft aufgegriffen wurden, führen die StEB den unmittelbaren Dialog mit der Bevölkerung vor Ort fort.
In Abstimmung mit dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen wurde deshalb im April 2015 ein Informationsbüro in Köln-Worringen eröffnet.
Das Info-Büro bleibt bis zum Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung Köln und aufgrund der geringen Anzahl an Besucher*innen geschlossen. Wir sind natürlich trotzdem weiterhin für sie erreichbar:
Tel.-Nr. 0221 22134302, mobil: 0163-5385255
Hier finden Sie weitere Informationen zum Retentionsraum Worringen.
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