21.10.2025
Mit der Bergung der Tunnelbohrmaschine „Janine” aus dem Zielschacht in Köln-Niehl haben die StEB Köln den zweiten Rohrvortrieb für den neuen Rheindüker planmäßig beendet. Seit Anfang September hatte sich die Maschine rund 940 Meter unter dem Rhein vom Startschacht in Köln-Stammheim bis nach Niehl vorgearbeitet, dabei befand sie sich in etwa 15 Metern Tiefe unter der Rheinsohle.
Nach dem Abpumpen der zuvor gefluteten Baugrube wurde die insgesamt 92 Tonnen schwere Maschine in drei Teilen mithilfe eines Schwerlastkrans aus dem Schacht gehoben. Der Vortrieb erfolgte im Schichtbetrieb rund um die Uhr und wurde innerhalb von sechs Wochen abgeschlossen.
Mit dem Abschluss des zweiten Tunnels ist nun auch das kleinere Dükerrohr (DN 2000) fertiggestellt. Bereits im August war die größere Schwester-Maschine „Henriette“ (DN 3200) nach gleicher Strecke erfolgreich geborgen worden. Zusammen bilden die beiden nun abgeschlossenen Röhren ein leistungsfähiges Abwassersystem, das künftig das gesamte Schmutz- und Regenwasser unter dem Rhein zum Großklärwerk Stammheim leiten wird. Durch die doppelte Bauweise lassen sich Wartungen und Inspektionen künftig bei laufendem Betrieb durchführen, indem das Abwasser bei Bedarf von einer Röhre in die andere umgeleitet wird.
Der neue Rheindüker ersetzt die bestehende Anlage aus dem Jahr 1928 und ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Kölner Abwasserwirtschaft. Künftig werden bis zu 6.000 Liter Abwasser pro Sekunde durch die Rohre fließen können. Die StEB Köln investieren rund 110 Millionen Euro, um die Entsorgungssicherheit für eine wachsende Millionenstadt langfristig zu gewährleisten.
In den nächsten Monaten folgen der Einzug von Versorgungs- und Leerrohren für die spätere technische Ausstattung sowie weitere Arbeiten in den Baugruben. Im Anschluss werden die abschließenden Schachtbauwerke errichtet und die technische Ausrüstung installiert. Die Inbetriebnahme des neuen Rheindükers ist für das Jahr 2028 vorgesehen.
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