21.06.2022
Seit Mitte Januar bauen die StEB Köln und die Stadt Köln in einer Kooperationsmaßnahme den Eiler Schützenplatz und den Leidenhausener Platz zu sogenannten multifunktionalen Freiräumen mit Retentionsfunktion um. Diese Pilotprojekte vereinen Stadtentwicklung und wasserwirtschaftliche Aspekte, indem die Qualität des öffentlichen Stadtraums verbessert und gleichzeitig das Überflutungsrisiko bei Starkregen gemindert wird. Die entsprechende Eignung dieser Flächen zur Umgestaltung wurde im Rahmen des durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojektes „Multifunktionale urbane Retentionsräume: von der Idee zur Realisierung“ (MURIEL) lokalisiert.
Der Umbau geht erfolgreich voran: Ende Juli sollen die Kanalbaumaßnahmen abgeschlossen sein; andere Gewerke, wie zum Beispiel die Retentionsmulde auf dem Schützenplatz oder der Blockspeicher für Regenwasser auf dem Leidenhausener Platz, sind teilweise bereits fertig.
Beim Bau das Blockspeichers gab es eine Überraschung: In der Baugrube wurden Mauersteine eines historischen Brunnens freigelegt. Nach der Begutachtung der Relikte des Eiler Spielpütz durch Expert*innen des römisch-germanischen Museums wurden diese geborgen und eingelagert. Mitglieder des Ortsringes Eil werden unter Verwendung der ursprünglichen Steine eine Nachbildung des knapp 250 Jahre alten Brunnens als Brunnendenkmal an anderer Stelle auf dem Leidenhausener Platz aufbauen.
In den kommenden Monaten stehen Straßenbauarbeiten (Restarbeiten am Schützenplatz und die Umgestaltung des Leidenhausener Platzes), Bepflanzungen und der Ausbau der PKW-Stellplatzanlage im südlichen Bereich des Schützenplatzes auf dem Plan. Sofern die Materialien wie geplant geliefert werden, könnten alle baulichen Maßnahmen im Oktober abgeschlossen sein. Die beiden Plätze sind dann ein wichtiger Baustein der kommunalen Überflutungsvorsorge und helfen, Köln klimagerechter zu gestalten.
Wie genau werden die Plätze nach dem Umbau aussehen? Der Eiler Schützenplatz wird zu einem öffentlichen Park mit Spielplatz. Im Starkregenereignis kann er durch eine differenzierte Höhengestaltung als temporäres Regenwasserrückhaltebecken fungieren. Das Oberflächenwasser wird dann gezielt dorthin abgeleitet. Der neue, nach den Wünschen der Einwohner*innen gestaltete Spielplatz liegt dabei erhöht außerhalb der Retentionsmulde.
Der Leidenhausener Platz wird zu einem Quartierplatz mit städtischem Charakter – mit Sitzelementen aus Beton, die die Bestandsbäume einrahmen, und einer Pergola mit Berankung für die nötige Beschattung.
Auf beiden Plätzen werden multifunktionale Gestaltungselemente, wie z.B. moderne Sitzmöbel sowie unterirdische Rückhaltespeicher, integriert sein.
Der Umbau der Plätze gehört zum Programm „Starke Veedel – Starkes Köln“, das im Sozialraum „Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil“ mit dieser und weiteren Maßnahmen umgesetzt wird. Sie werden mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie der Städtebauförderung des Bundes, des Landes und aus Mitteln der Stadt Köln und StEB Köln finanziert.
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