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Hochwasserschutz am Rhein: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Fokus

Hochwasserschutz am Rhein: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Fokus
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04.12.2023

„Passend zur diesjährigen Mitgliederversammlung hat uns der Rhein ein, wenn auch nur kleines, Hochwasser mitgebracht. Es mahnt uns alle daran, nicht in ‚Hochwasser-Demenz‘ zu verfallen, sondern die Hochwasservorsoge in allen Bereichen vehement voranzutreiben!“ So begrüßte die Vereinsvorsitzende Ulrike Franzke, Vorständin der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln), die Mitglieder der Hochwassernotgemeinschaft Rhein (HWNG) zur jährlichen Versammlung am 23.11.2023 in Rees. Die Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze war vor rund 30 Jahren stark vom Weihnachtshochwasser betroffen, auf das bereits 1995 die nächste große Flut folgte. Beide Ereignisse gaben nicht nur Anlass zur Gründung der HWNG, sondern rückten auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für einen besseren Hochwasserschutz zwischen Deutschland und den Niederlanden in den Fokus.

„Wir müssen Hochwasserschutz gemeinsam denken und leben!“, betonte Artur Bowkun, Referat Hochwasserschutz im Ministerium Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein- Westfalen (MUNV). Seit 1997 setzen sich die Niederlande und Deutschland in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe für einen besseren Hochwasserschutz am Niederrhein ein. Beide Länder haben dort gemeinsame grenzüberschreitende Deichringe. Bezüglich des Überflutungsrisikos sind die Länder damit abhängig voneinander.

Bowkun hob auch die Bedeutung gemeinsamer Hochwasserübungen hervor – die nächste ist für 2024 geplant. Er informierte über den Umsetzungsstand des 10-Punkte-Arbeitsplans „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ in Nordrhein-Westfalen, der nach der Hochwasserkatastrophe 2021 ins Leben gerufen wurde.

Kees Jan Leuvenink, Waterschap Rijn en IJssel, betonte die gute Zusammenarbeit mit Deutschland. Er stellte zudem eine neue Animation für ein Deichbruch-Szenario bei Bislich vor.

Dr. Karl-Heinz Frieden, Geschäftsführer der HWNG, verwies auf die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit als Maßnahme gegen Hochwasserdemenz und appellierte, die Erinnerung an die Hochwasser der Vergangenheit hochzuhalten.

Die nächste Mitgliederversammlung der Hochwassernotgemeinschaft Rhein findet am 21.11.2024 in Braubach statt.

Foto: Dr. Ute Eifler, HWNG Rhein e.V.

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