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NACHHALTIGKEITS- BERICHT 2021
2 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Nachhaltigkeitshighlights Zielsetzung Wir haben uns vorgenommen, bis 2030 klima- neutral zu arbeiten. Für die StEB Köln bedeutet das, Netto-Null-Emissionen in den energiewirtschaftli- chen Aktivitäten bis zum Ende des Jahrzehnts zu erreichen. Langfristig streben wir THG-Neutralität in der gesamten Wertschöpfungskette an. 2030 37,1 Mio. kWh Strom Dezentrale Energieerzeugung Zur Energiegewinnung wird in unseren fünf Klärwerken Klär- schlamm in Faultürmen ausgefault. Das dadurch erzeugte Faulgas nutzen wir zur dezentralen Strom- und Wärmeproduktion. Allein in unserem Großklärwerk Köln-Stammheim konnten wir 2021 dadurch mehr als 30,6 Mio. kWh von den insgesamt 37,1 Mio. kWh Strom erzeugen. Faire Gebühren Als Kommunalunternehmen der Stadt Köln achten wir auf eine faire Gebührenentwicklung. Im Durchschnitt zahlt jede*r Einwohnende von Köln pro Tag 23 Cent für die Abwasserdienstleistung. Somit liegen unsere aktuel- len Gebührensätze sogar unter den Werten von 1995. 23 Cent 750 Stunden Zeitspende Zusammenhalt in Krisenzeiten Nach der Flutkatastrophe von Juli 2021 standen die Kolleg*innen füreinander ein. Von Sachleistungen über Freistellungen bis hin zu Urlaubsspenden: Das Engage- ment war groß! Forschung für die Stadt von morgen Beim Forschungsprojekt iResilience erproben die StEB Köln, wie ganze Quartiere widerstandsfähiger gegen Hitze und Starkregen werden können. Köln-Deutz ist eines der iResilience-Quartiere. Hier arbeiten unsere Be- schäftigten eng mit Einrichtungen und den Menschen vor Ort zusammen, um Lösungen zur Klimavorsorge zu entwickeln und diese langfristig umzusetzen. Klimafit
3 Liebe Leserinnen und Leser, während die EU bis 2050 und Deutschland bis 2045 kli- maneutral sein möchten, wollen wir als StEB Köln dieses wichtige Ziel bereits 2030 erreichen. Bereits seit vielen Jahren setzen wir uns aktiv für einen verantwortungsvol- len Umgang mit Wasser ein und möchten die Auswirkun- gen des Klimawandels in das Bewusstsein der Menschen heben. Von Starkregenereignissen über Dürren und Wasserknappheit bis hin zur Belastung mit Mikroschad- stoffen: Wasser ist und bleibt ein bestimmendes Thema. Damit uns eine nachhaltige Transformation gelingt, sind ehrgeizige Ziele und entschlossenes Handeln notwendig. Klimaschutz muss zusammen mit der Umsetzung der 17 UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustain- able Development Goals) gedacht werden. Als zuver- lässiger Partner der Kölner Stadtgesellschaft folgen wir diesem Anspruch und setzen Maßnahmen zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt um. Auf welche Erfolge wir dabei bereits zurückblicken und welchen Herausforderungen wir noch gegenüberste- hen, zeigen wir Ihnen in unserem zweiten Nachhaltig- keitsbericht: So sorgen wir dafür, dass „dat Wasser vun Kölle is jot“ auch so bleibt, wie von den Bläck Fööss schon 1983 besungen. Gemeinsam setzen wir uns für eine nachhaltige Zukunft ein – an 365 Tagen im Jahr! Ulrike Franzke Vorständin der StEB Köln
4 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Über diesen Bericht DNK Allgemeine Informationen In diesem Bericht legen wir freiwillig die nichtfinanziellen Informationen über das Geschäftsjahr 2021 offen. Die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts erfolgte im Auftrag der Vorständin der StEB Köln. Die Berichts- inhalte wurden von ihr geprüft und freigegeben. Unser Nachhaltigkeitsbericht erläutert, wie wir unter- nehmerisch verantwortungsvoll handeln und einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft leisten. Der Bericht präsentiert unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten im Jahr 2021 und gibt Aufschluss über unsere wesentlichen Themen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung der StEB Köln erfolgt in Übereinstimmung mit den Kriterien des Deut- schen Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie ergänzend zu den GRI-Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Erhebungszeitraum ist der 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021. Sie finden in diesem Bericht alle relevanten Informationen aus dem Berichtszeitraum sowie Ausblicke auf Themen, die künftig für uns bedeutsam werden. Damit richtet sich der Report sowohl an unsere direkten Kund*innen (z. B. Grundstückseigentümer*innen) als auch unsere indirekten Kund*innen (z. B. Planer*innen) und natürlich an alle unsere Stakeholder*innen. Mit jedem Bericht entwickeln wir die Rahmenbedingungen und Inhalte weiter, um den Dialog mit diesen Anspruchsgruppen zu stärken. Zusätzliche Informationen über die Fortschritte und das Engagement der StEB Köln finden Sie zum Nachlesen in unseren weiteren Berichten oder unter Stadtentwässerungsbetriebe Köln (steb-koeln.de). In unserem jährlichen Geschäftsbericht informieren wir Sie über die finanziellen Unternehmensergebnisse und über die besonderen Aktivitäten und Vorkommnisse aus dem Berichtsjahr. In unserer Umwelterklärung legen wir seit 1999 unser EMAS-zertifiziertes Umweltmanagementsystem, Kennzahlen und Umweltziele der StEB Köln offen. Die Erklärung zum deutschen Nachhaltigkeitskodex enthält Informationen zu unseren Nachhaltigkeitskriterien.
5 Inhalt Im Gespräch mit Ulrike Franzke Im Gespräch mit Jutta Lenz Das sind wir Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen Regenerativer Umweltschutz Wassersensible Stadt Partner der Stadtgesellschaft Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur Arbeitsplatz der Zukunft DNK-Index Impressum 6 7 8 14 16 26 32 38 44 48 51
6 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Im Gespräch mit Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln DNK-Kriterien 1 und 3 Als neue Vorständin der StEB Köln setzen Sie neue Im- pulse. Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für Sie? ULRIKE FRANZKE: Nachhaltiges Wirtschaften ist das Gebot unserer Zeit. Die vergangenen Jahre führten uns eindrücklich vor Augen, wie schnell und grundlegend sich die Dinge verändern können. Nach mehreren Jahren extremer Trockenheit folgte 2021 ein Jahr mit einigen, teils katastrophalen Starkregenereignissen. Mit der Coronapandemie und dem Krieg in der Ukraine erleben wir Krisen, die für die meisten von uns bisher nicht vorstellbar waren. Die StEB Köln leisten einen großen Beitrag für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt. Besonders die Abwasserbeseitigung, aber auch der Schutz vor Hoch- wasser und die Entwicklung der Bäche und Weiher sind wichtige Voraussetzungen für eine intakte Umwelt und eine gesunde Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist damit tief in unserem Handeln verwurzelt und hat seit jeher einen besonderen Stellenwert. Auf der strategischen und der operativen Ebene zeigen wir, dass nachhaltiges Engagement und eine zukunftsfähige Kunden- und Mit- arbeiterorientierung zu einer wirtschaftlich gesunden Unternehmensentwicklung beitragen. Welchen Stellenwert nimmt der Aspekt Nachhaltigkeit in der neuen Unternehmensstrategie ein? ULRIKE FRANZKE: In unserer Arbeit nimmt die Zu- kunftsfähigkeit eine ganz wesentliche Rolle ein. Des- halb haben wir die jüngsten Ereignisse zum Anlass ge- nommen, unsere strategischen Ziele auf den Prüfstand zu stellen und zu überarbeiten. Der zeitliche Horizont reicht bis ins Jahr 2035. Die Werte der Nachhaltigkeit wurden bei der Definition aller strategischen Ziele berücksichtigt. Sie entfalten ihre Wirkung ganz beson- ders bei der Umsetzung der Ziele, denn alle Beschäf- tigten der StEB Köln sind angehalten, ihre Projekte und Aufgaben entsprechend den Aspekten und Kriterien regenerativ-nachhaltigen Wirtschaftens umzusetzen. Ziel ist stets, die langfristig bestmöglichen Lösungen mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt zu finden, das kollegiale und gesellschaftliche Miteinander zu för- dern und die wirtschaftlichen Vorgaben zu erfüllen. Mit Blick in die Zukunft: Wohin entwickelt sich das Unternehmen in den kommenden Jahren? ULRIKE FRANZKE: Das Vertrauen der Menschen in die Qualität unserer Arbeit ist ein ganz wichtiger Bestand- teil unserer Tätigkeit. Unsere Leistungen erbringen wir sicher, verlässlich und zu angemessenen Gebühren und leisten so einen wesentlichen Beitrag zur Daseinsvor- sorge in Köln. So möchten wir Köln als wassersensible und klimaresi- liente Stadt mitgestalten. Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen: Zum Beispiel bei der An- passung der Stadt und bei der Beratung der Bürger*in- nen zum Thema Starkregen. Die Stadt mitzugestalten und ihre Menschen vor der Gefahr von Überflutungen zu schützen, ist unsere Aufgabe. Was unsere Arbeit in den kommenden Jahren auch stark beeinflussen wird, sind die neuen digitalen Möglichkeiten. Neben Produkten und Diensten werden durch die Vernetzung und Verdichtung großer Datenmengen völlig neue Strukturen und Prozesse entstehen. Themen einer leistungsfähigen Dateninfra- struktur und einer größtmöglichen IT-Sicherheit rücken in den Vordergrund. Die Möglichkeiten der Digitalisie- rung gehen weit über die bisherige Automatisierung von Abläufen hinaus. Die Digitalisierung wird zu einer Neudefinition von Tätigkeiten und erforderlichen Kompetenzen führen. Das sind nur zwei von vielen Beispielen, die unsere Arbeit in den kommenden Jahren beeinflussen werden. Die Herausforderungen zu meistern, gelingt am besten gemeinsam als Gesellschaft und mit kompetenten Partnern und Netzwerken. Die Menschen können und sollen uns vertrauen, wenn die StEB Köln für sie „Was- ser besser machen“.
7 Im Gespräch mit Jutta Lenz, Koordinierungsstelle Nachhaltigkeit der StEB Köln DNK-Kriterien 1 und 3 Frau Lenz, seit dem letzten Nachhaltigkeitsbericht hat sich einiges getan. Wo gab es Fortschritte und wo sehen Sie noch Potenzial? JUTTA LENZ: Die Zeit seit dem letzten Bericht war durch drei wirklich einschneidende Ereignisse geprägt, die beim Thema Nachhaltigkeit wie ein Brennglas ge- wirkt haben. Mit Abstand und in der Nachbetrachtung wurde der Blick dabei durchaus auch auf die positiven Aspekte gelenkt: Mit der Coronapandemie hat sich die Zusammenarbeit stark verändert. Der Schub bei der Digitalisierung hat die Möglichkeiten, mobil zu arbeiten, deutlich ver- bessert und erweitert. Zudem wurden wir Partner im bundesweiten Forschungsprojekt ESI-CorA, was eine systematische Überwachung von SARS-CoV-2 und auch anderen Erregern über das Abwasser untersucht. Die Flutkatastrophe im Juli 2021 löste nicht nur eine starke kollegiale Hilfsbereitschaft aus, sondern führte drastisch vor Augen, dass der Klimawandel bei uns angekommen ist. Die letzten Jahre mit extremen Tro- ckenzeiten und extremem Starkregen zeigen, dass die StEB Köln mit den Aktivitäten zur wasserwirtschaft- lichen Klimafolgenanpassung auf dem richtigen Weg sind. Der Krieg in der Ukraine war für die meisten von uns nicht vorstellbar. Auch hier gab und gibt es viele priva- te Hilfsinitiativen und die Teilnahme als Unternehmen beim bundesweiten Aufruf des VKU. So haben wir zum Beispiel unsere Partnerstadt Lwiw mit Notstrom- aggregaten versorgen können. Mit den Folgen des Krieges wurde zudem deutlich, dass wir uns schnell unabhängig von Fremdenergie machen sollten. Das bestärkt unsere Ambitionen der energieautarken StEB Köln zusätzlich und wird sich positiv auf die Treibhaus- bilanz auswirken. Welche Herausforderungen sehen Sie für die StEB Köln? JUTTA LENZ: In unserer Umwelterklärung beschreiben wir seit 1999 die Fortschritte, die wir mit unserem EMAS-zertifizierten Umweltmanagementsystem errei- chen. Zusätzlich werden kurz-, mittel- und langfristige Ziele definiert, die sich aus der Unternehmensstrategie und dem Nachhaltigkeitsprogramm ergeben. Eine Herausforderung wird es sein, alle Projekte gleichzeitig und vor allem rechtzeitig umzusetzen und auch neue Potenziale zu heben, um die Klimaneutralität bis 2030 wirklich zu schaffen. Viel ist jetzt schon umgesetzt – mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs stammen aus eigenen regenerativen Quellen – aber getreu dem Pareto-Prinzip verursachen auch hier die letzten Prozentpunkte eine weitaus höhere Anstrengung im gesamten Unternehmen, da die „großen“ Projekte mit den wirksamsten Potenzialen bereits umgesetzt sind. Welche Chancen sehen Sie im Rahmen der Nachhaltigkeit für die StEB Köln? JUTTA LENZ: Eine regenerativ nachhaltige Unterneh- mensentwicklung wirkt gleich auf drei Ebenen: in der Organisation selbst, am Markt und in der Gesellschaft. So konnten auch bei den StEB Köln bereits neue Impulse für Innovationen und neue Arbeitsformen gesetzt wer- den. Das hat die Motivation an vielen Arbeitsplätzen bereits jetzt positiv beeinflusst. Die Wirkungen am Markt sind geprägt von mehr Zusammenarbeit in Netzwerken. Der intensive Erfah- rungsaustausch mit vergleichbaren Unternehmen, zum Beispiel beim Benchmarking oder im Abwasser- netzwerk Rheinland, beschleunigt und intensiviert die Ambitionen, als modernes Dienstleistungsunterneh- men aufzutreten. Gesellschaftlich führt das Umsetzen nachhaltiger Werte zu einer allgemein höheren Lebensqualität, es bestärkt die Fairness im Unternehmen und gegenüber den Stakeholdern und hilft dabei, unsere ökologischen Lebensgrundlagen zu sichern. So nimmt auch die Attraktivität der StEB Köln als Arbeitgeberin zu, was in Zeiten des fortschreitenden Fachkräftemangels zu einem der wichtigsten Ziele geworden ist.
8 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Das sind wir Das sind wir Mit unseren wasser- und klimawirtschaftlichen Kompe- tenzen bilden wir bei der StEB Köln einen wesentlichen Baustein für das urbane Lebensumfeld in Köln. Durch hohe technische Expertise sowie vorausschauende Pla- nung tragen wir täglich zur städtischen Lebensqualität und zum Schutz der Gewässer bei. Unser Kerngeschäft ist es, das Abwasser Kölns zu reinigen, die Gewässer in der Stadt zu gestalten und die Stadt vor Hochwasser und Überflutungen zu schützen. Dabei binden wir so viele Menschen wie möglich ein, um gemeinsam eine lebenswerte und klimaresiliente Stadt zu entwickeln. Die StEB Köln agieren mit ihren über 670 Beschäftig- ten an insgesamt sechs Standorten. Der Hauptsitz des Kommunalunternehmens befindet sich in Köln-Mer- heim. Unsere Leistungen im öffentlichen Bereich sind die Abwasserbeseitigung, die Überflutungsvorsorge, und die Gewässerunterhaltung. Die StEB Köln – ein zuverlässiger Partner in bewegten Zeiten Wie für die Bevölkerung waren die vergangenen Jahre auch für die StEB Köln eine bewegte Zeit, in der wir uns neuen Herausforderungen stellen mussten. Neben Extremwetterereignissen und starken Überflutungen in unserer Stadt hat die Coronapandemie die letzten Geschäftsjahre wesentlich geprägt. Als Unternehmen der Kritischen Infrastruktur haben wir uns den Schutz der Kölner Bewohner*innen zu Herzen genommen und die Herausforderungen mit hoher fachlicher Kompetenz und besonderer Verantwortung gemeistert.
9 Abwasser sammeln und reinigen Überflutungs- vorsorge gewährleisten Gewässer pflegen und verbessern Ressourcen und Energie gewinnen Bevölkerung sensibilisieren 5 Klärwerke 70 km Rheinufer 15 Parkweiher Gewinnung von Wasserschule 2.400 km Kanalnetz 100.000 Straßenabläufe Regenwasser und Schmutz- wasser trennen schützen Retentions- räume und multi- funktionale Flächen schaffen Gefahren- und Potenzialkarten für Hochwasser und Starkregen erstellen 90 km offenes und 15 km ver- rohrtes Gewässer 86 % unbe- festigte Uferflächen Klärgas, bald in Erdgasqualität Strom- und Wärmeproduktion Vorbereitung einer Phosphor- rückgewinnung aus Klärschlamm Starkregenvorsorge Hochwasservorsorge Wassersensible Quartiersentwicklung Schadstoff- vermeidung Die Schlüsselaktivitäten der StEB Köln DNK Allgemeine Informationen In unserer täglichen Arbeit konzentrieren wir uns auf drei Geschäftsfelder: Abwasser sammeln und reinigen Für die Millionenstadt Köln sammeln und reinigen wir das Abwasser. Über ein insgesamt 2.400 Kilometer langes Kanalnetz gelangt es zu einer unserer fünf Kläranlagen, wo wir es aufwendig reinigen und dann sauber in den Rhein leiten. Circa 80 Prozent dieses Abwassers werden im Großklärwerk in Köln-Stammheim gereinigt. Mit 1,6 Millionen Einwohnerwerten ist es das größte Klärwerk im deutschen Abschnitt des Rheins. Bei unverschmutztem Niederschlagswasser unterstüt- zen wir nach Möglichkeit die Nutzung vor Ort oder die Versickerung. Überflutungsvorsorge gewährleisten Wir organisieren den Hochwasserschutz innerhalb der Kölner Stadtgrenzen entlang der insgesamt 70 Kilome- ter Uferlinie beiderseits des Stroms. Zusätzlich betrei- ben wir intensive Vorsorge vor Überflutungen durch Flusshochwasser, Grundhochwasser oder Starkregen. In der Klimafolgenanpassung engagieren wir uns für eine wassersensible Stadt, die Wasser über Grünflächen in den natürlichen Kreislauf zurückführt, was so die Stadt schützt und das Mikroklima verbessert. Zusätzlich motiviert durch die katastrophalen Überflutungen im Juli 2021 engagieren wir uns verstärkt in Netzwerken zur Entwicklung und Umsetzung von Schwammstadt- konzepten und bei der Beratung und Information von Bürger*innen in Köln. Gewässer pflegen und verbessern Die zunehmende Urbanisierung fordert städtebauliche Lösungen, um nachhaltige und lebenswerte Räume in der Stadt zu schaffen. Durch die Pflege und Unterhal- tung der Kölner Bäche und Parkweiher unterstützen wir ein verbessertes Mikroklima in der Stadt. Unser Ziel ist es, intakte Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen, Uferzonen einzurichten und zu schützen und die Qualität der Gewässer als urbane Naherholungs- gebiete für die Stadtbevölkerung zu erhalten. Darüber hinaus ist es unser Ziel, als regenerativ wirtschaftendes Unternehmen so viele Ressourcen wie möglich aus dem Wasserkreislauf zurückzugewinnen und die Bevölkerung für Nachhaltigkeitsthemen rund um das Thema Wasser zu sensibilisieren.
10 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Das sind wir So gestalten wir die Wasserkreisläufe der Stadt DNK Allgemeine Informationen und DNK-Kriterium 11 5 2 4 3 1 2 6 1 3 6 Abwasser sammeln und reinigen Gewässer pflegen und verbessern 1 Abwassersammlung über die Kanalisation 2 Regenwassersammlung über Misch- und Trennsysteme 3 Abwasserreinigung in unseren Kläranlagen 4 Zurückführen des gereinigten Abwassers in den Rhein 5 Dezentrale Regenversickerung 6 Lokale Regenwassernutzung (z. B. über Regentonne oder Fassadenbegrünung) 1 Pflege der Weiher (z. B. Schlammentsorgung, Befüllung mit Grundwasser) 2 Pflege und Verbesserung der Bäche und Uferflächen (z. B. Renaturierung, Artenschutz durch Wiederherstellen der Durchgängigkeit) 3 Wasserflächen und Begrünung verbessern das Mikroklima in der Stadt durch Verdunstungskälte
11 4 5 3 5 3 2 1 2 Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge 1 Hochwasserschutzwände (mobil oder fest installiert) 2 Retentionsräume zur gezielten Flutung bei Hochwasser 3 Hochwasserpumpwerke leiten auch bei extremem Hochwasser nichtklärpflichtiges Abwasser und Regenwasser in den Rhein 4 Multifunktionale Flächen als Wasserrückhalt bei Starkregen 5 Überlaufsysteme zur Entlastung der Kanalisation bei Starkregen
12 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Das sind wir Unsere Werte Unsere Unternehmenswerte sind der Kompass, der unser Handeln leitet: Unsere Beschäftigten orientieren sich in ihren Entscheidungen und Handlungen an den Werten Verantwortungsbewusstsein, Traditionsbewusstsein, Professionalität und Zukunftsfähigkeit. Die Unternehmenswerte wirken sinnstiftend, vertrauens- und motivations- fördernd und tragen dazu bei, dass wir alle uns als WasserBesserMacher verstehen und die Menschen in Köln sich zu 100 Prozent auf unsere Leistungen verlassen können. Verantwortungsbewusstsein Wir erfüllen unsere Aufgaben in besonderer Verantwor- tung für das Kölner Stadtgebiet und seine Bewohner*in- nen. Dabei achten wir auf einen respektvollen und kooperativen Umgang mit Kund*innen, Partner*innen und innerhalb des Unternehmens. Zukunftsfähigkeit In der Verantwortung für zukünftige Generationen setzen wir uns mit visionären Entwicklungen auseinan- der, um daraus geeignete Maßnahmen zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt abzuleiten. Professionalität Die kontinuierliche Verbesserung der technischen und administrativen Prozesse prägt das Handeln der StEB Köln. Dabei arbeiten wir effizient und setzen Ressour- cen optimal ein. Traditionsbewusstsein Als Kölner Unternehmen blicken wir auf eine lang- jährige Erfahrung und wertvolle Infrastruktur zu- rück. Wir verpflichten uns, diese zu bewahren und weiterzuentwickeln.
13 Nachhaltige Unternehmensstrategie DNK-Kriterien 1, 3 und 6 Zunehmende Starkregenereignisse, die Erhitzung von Städten oder die Verknappung von Wasserressourcen stellen aktuelle und zukünftige Herausforderungen des Klimawandels dar, die sich direkt auf die Aktivitäten der StEB Köln auswirken. Als kommunales Unternehmen der Stadtentwässerung tragen wir Verantwortung für wesentliche Teile des Wasserkreislaufs in unserer Stadt. Mit umweltverträglichen Lösungskonzepten wollen wir die Lebensqualität in der Stadt, auch für zukünftige Generationen, erhöhen. Das Thema Nachhaltigkeit ist daher die Basis bei der Umsetzung unserer Unter- nehmensstrategieziele. Wir engagieren uns für eine intakte Umwelt und soziale Gerechtigkeit im Einklang mit wirtschaftlichem Erfolg und stabilen Gebühren für unsere Kund*innen. Die jüngsten Ereignisse – darunter die Corona- pandemie, Starkregen oder der Ukrainekrieg – haben uns dazu veranlasst, unsere bisherige strategische Ausrichtung zu überdenken und uns verstärkt an unse- rem dynamischen Umfeld zu orientieren. Aus diesem Grunde haben wir eine neue Strategie mit Blick auf das Jahr 2035 erarbeitet. Für die Entwicklung der neuen strategischen Ziele, deren Umsetzung ab dem zweiten Halbjahr 2022 beginnen wird, wurde eine umfang- reiche Umfeldanalyse vorgenommen. Die folgenden fünf Einflussfaktoren sind für die StEB Köln prägend: Klimafolgenanpassung, demografische Entwicklung, Qualitätsansprüche der Gesellschaft, digitale Trans- formation und wirtschaftlicher Anspruch. Im Rahmen unserer strategischen Neuausrichtung haben wir mittel- und langfristige Ziele definiert und diese mit Kennzah- len hinterlegt. Den Fokus unserer Strategie bildet die ganzheitliche Betrachtung der Ressource Wasser. Damit unterstützen wir die nationalen Nachhaltigkeitsstrate- gien auf Landes- und Bundesebene, den „Green Deal“ der EU und auch die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDG) der Vereinten Nationen.
14 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen Wesentliche Nachhaltigkeits- themen Die fünf wesentlichen Wirkungsfelder der nachhaltigen Ent- wicklung der StEB Köln wurden für unseren ersten Nachhal- tigkeitsbericht 2019 von Expert*innen und Führungskräften der StEB Köln definiert und anschließend von unseren Stake- holder*innen gemäß ihrer Relevanz gewichtet. Dies legt den Grundstein für unseren Nachhaltigkeitsbericht.
15 DNK-Kriterien 2 und 9 1 | Regenerativer Umweltschutz Negatives vermeiden, Positives nutzen – ist für uns der Ansatz zum Umgang mit Abwasser. Eine kontinu- ierliche Verbesserung der Gewässerqualität trägt zur Sicherung der Artenvielfalt in unserer unmittelbaren Umgebung bei. Der Ausbau der Energiegewinnung aus Klärschlamm und Abwässern liegt darüber hin- aus in unserem Fokus. Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 zu erreichen, stellt unser mittelfristiges Ziel dar. 4 | Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur Wir leben Nachhaltigkeit und Innovation – damit sichern wir auch zukünftig eine verlässliche und kos- tensensible Abwasserentsorgung. Als Grundgerüst dienen uns dabei unsere Leitlinien für Führung und Zusammenarbeit. Für Ausschreibungs- und Beschaf- fungsprozesse haben wir entsprechende Nachhaltig- keitskriterien definiert. 2 | Wassersensible Stadt 5 | Arbeitsplatz der Zukunft Unsere Beschäftigten sind unsere wichtigste Ressource. Dabei stehen wir für ein attraktives, modernes und familienfreundliches Arbeitsumfeld. Bildung hört bei uns nicht bei der Ausbildung auf. Lebenslanges Lernen im Unternehmen ist für die Sicherstellung unserer Innovationskraft ein wesent- licher Faktor. Die fünf definierten Wirkungsfelder stellen wir Ihnen im weiteren Bericht detaillierter vor. Eine Aktualisie- rung der Materialitätsanalyse unter Berücksichtigung der neuen strategischen Ziele ist für den Bericht 2022 geplant. Im Jahr 2021 wurde unser Schwammstadtkonzept fertiggestellt. Es enthält Ansätze zur lokalen Nut- zung und Speicherung von Regenwasser, um es in Zeiten langer Trockenheit zur Verfügung zu haben. Weiterhin stellen Resilienzmaßnahmen in Bezug auf die zunehmenden Starkregenereignisse sowie die kontinuierliche Verbesserung der Hochwasservorsor- ge unsere Schwerpunktthemen dar. 3 | Partner der Stadtgesellschaft Unsere Kund*innen im Mittelpunkt, darunter verstehen wir nicht allein unsere Servicequalität in unserem Kerngeschäft der Abwasserentsorgung. Wir stehen mit unseren Stakeholdergruppen in einem regelmäßigen Austausch, um unser Serviceangebot kontinuierlich zu verbessern und mit unserem Know- how, beispielsweise in den Bereichen Hochwasserrisi- ko, Hitzegefahren, aber auch ökologisch bewusstes Handeln, beratend zur Verfügung zu stehen. Unser Beitrag zu den Sustainable Development Goals DNK-Kriterium 3 Zur globalen Förderung nachhaltiger Entwicklung verabschiedeten die Vereinten Nationen 2015 im Rahmen der Agenda 2030 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs). Alle gesellschaftlichen Akteure sind seitdem dazu aufgerufen, entsprechend ihren Möglichkeiten einen Beitrag zum Erreichen dieser 17 Zielen zu leisten. Auch wir möchten mit diesem Bericht zeigen, wie wir durch unser Handeln zum Erreichen der 17 Ziele beitragen. Dafür haben wir in den folgenden Kapiteln Infoboxen eingefügt, in denen wir unseren jeweiligen Beitrag beschreiben.
16 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Regenerativer Umweltschutz Regenerativer Umweltschutz Aus Verantwortung gegenüber Mensch und Natur setzen wir höchste Maßstäbe an den Umweltschutz. Wir arbeiten jeden Tag aktiv daran, die Gewässerbelastungen zu reduzieren, unsere natürlichen Ressourcen zu schützen und klimaschädliche Emissionen zu mindern. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung unseres Umweltschutzes sehen wir als eine zentrale Aufgabe. Unser Ziel ist es, regenerativ zu werden, indem wir mehr in den Ressourcenkreislauf zurückführen, als wir für unsere Arbeit entnehmen.
17 100 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt Abwasser reinigen DNK-Kriterium 11 2021 haben wir rund 100 Millionen Kubikmeter Abwas- ser gereinigt. Um eine Vorstellung davon zu bekommen: So viel Wasser befindet sich ungefähr bei mittlerem Wasserstand zwischen der Kölner und der Düsseldorfer Altstadt im Rhein. Dabei haben wir das Wasser von ins- gesamt 570 Tonnen Sand und 4.234 Tonnen Rechengut gesäubert. Es sind 66.700 Tonnen Klärschlamm im Pro- zess entstanden, bevor das gereinigte Abwasser wieder in den Rhein geleitet wurde. Durch den stetigen Ausbau und die Modernisie- rung der Anlagen und der Verfahrenstechnik reinigen wir Abwasser gründlicher als gesetzlich vorgeschrieben. So halten wir beispielsweise 90 Prozent des ankom- menden Mikroplastiks im regulären Abwasserweg zurück. Zusätzlich planen wir eine spezielle Anlage zur Entfernung von Mikroplastik aus dem Prozesswasser der Schlammbehandlung, damit zusätzlich alle Plastikrück- stände >25 µm aus der Annahme von Co-Substraten aus der Lebensmittelindustrie sicher aus dem Wasser- kreislauf entfernt werden können. Die Planung der An- lage wurde 2021 abgeschlossen, der erste Spatenstich ist für September 2022 geplant. Wir arbeiten kontinuierlich an Prozessen und Lösungs- ansätzen, um Mikroschadstoffe, die zum Beispiel durch Kosmetika, Medizin und Haushaltschemikalien in den Wasserkreislauf gelangen, noch gründlicher zu ent- fernen und die Wasserreinigung in Zukunft weiter zu verbessern. Die Reduktion der Mikroschadstoffe kann langfristig aber nur gelingen, wenn man die Vermei- dung der Schadstoffe an der Quelle erreicht. Zu diesem Zweck haben wir unter anderem eine Informationskam- pagne zur Aufklärung über Medikamentenrückstände und deren Wirkung auf die Gewässer durchgeführt. 90 % des ankommenden Mikroplastiks halten wir zurück SDG 6.3: Verbesserung der Wasserqualität Für uns als Betreiber von Kläranlagen gehört die Abwasserreinigung zu unserem Hauptgeschäft. Wir arbeiten Tag für Tag daran, unsere Anlagen weiter zu verbessern, um sauberes Wasser in den Kreislauf zurückzuführen. Ohne Wasser geht schließlich nichts!
18 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Regenerativer Umweltschutz UNSERE PILLEN NICHT KLO! GEHÖREN INS Im Rahmen der Kampagne „Ganz klar Köln“ wurde über die „richtige“ Entsorgung von Medikamenten aufgeklärt, um schädliche Wirkstoffe im Wasser zur verringern. Darüber hinaus haben wir uns am Spurenstoff-Dialog des Bundes betei- ligt. Dieser widmete sich der Frage, wie der Eintrag von Mikroschadstoffen in Gewässer verringert werden kann. SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen Als öffentliches Unternehmen der Daseinsvorsorge setzen wir auf Nachhaltigkeit. Ökologische Verantwortung müssen wir in allen Stufen unserer Wertschöpfung einfordern. Daneben sensibilisieren wir die Bürger*innen Kölns über Social Media und die Wasserschule für den richtigen Umgang mit Abwasser. Nur gemeinsam schaffen wir eine nachhaltige Transformation!
19 ? 37 Informationsanfragen zur Wärmeversorgung aus dem Kanal 10–15 °C beträgt die Abwassertemperatur im Kanal im Winter Das Potenzial des Abwassers DNK-Kriterium 12, GRI 302-4 Das im Rahmen der Abwasserreinigung anfallende Rechengut sowie der Klärschlamm sind für uns nicht einfach Abfall, sondern eine Quelle zur Rückgewinnung von Energie und Rohstoffen. Wir zerkleinern einen Teil des Rechengutes in einem aufwendigen Prozess in unserem Großklärwerk Köln-Stammheim. Seit August 2020 wird dort ein Rechengut-Teilstrom von circa 60 Prozent kontinuier- lich über die Rechengut-Zerkleinerung der maschinel- len Schlammentwässerung zugeführt. Zukünftig soll zerkleinertes Rechengut in die Faultürme überführt werden, damit es zur Klärgasproduktion und damit zur Eigenstromgewinnung genutzt werden kann. Über die Eigenenergieerzeugung hinaus bietet Abwasser außerdem ein erhebliches Potenzial für Kölns öffentliche Wärmeversorgung. Selbst im Winter liegt die Abwassertemperatur im Kanal in der Regel zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Unter passenden Umständen kann Abwasser daher durch den Einsatz von entsprechenden Wärmepumpen zum Heizen von Gebäuden genutzt werden. Wir versorgen bereits mehrere Schulen in Köln mit Wärme aus dem Kanal. So könnten sich vielverspre- chende Partnerschaften entwickeln, die in der Privatwirt- schaft auf großes Interesse stoßen. 2021 erreichten uns insgesamt 37 Informationsanfragen. Um die Erschlie- ßung dieser regenerativen Energiequelle zu fördern, stellen wir eine Abwasserwärmepotenzialkarte bereit, die für Interessierte frei auf der Website zugänglich ist.
20 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Regenerativer Umweltschutz 5.3. Auf dem Weg zum regenerativen Wirtschaften in unseren Klärwerken DNK-Kriterien 11 und 12, GRI 301-1, GRI 302-1, GRI 306-1, GRI 306-2 100 Mio. m3 Abwasser 0,5 GWh Strom ein- gekauft 37,5 GWh Strom aus Eigenproduktion 1.249 t Fällmittel 177 t Flockungsmittel 1.288 t Sauerstoff 40 t Sauer 66 Ak 21.000 t Bioabfälle 1 2 1 3 3 569 t Sand zur Weiter- verwendung 4.234 t Rechengut zur Verbrennung/ Verwertung Phosphor 66.717 t Klärschlamm z Verbrennung 1 1. Klärstufe 2 2. Klärstufe 3 3. Klärstufe 4 4. Klärstufe 1 derzeit Tests in einem Klärwerk 2 derzeit Tests in zwei Klärwerken 3 ab 2029 Klärschlamm-Monoverbrennung mit Phosphorrückgewinnung 4 ab 2023 Gasaufbereitung
21 Wir versuchen einen möglichst großen Teil unseres Energieverbrauchs durch eigene Stromgewinnung zu decken. Einen großen Teil unserer Energie gewinnen wir aus Klärschlamm. In all unseren fünf Klärwerken wird Klärschlamm in Faultürmen ausgefault, um Faulgas zu gewinnen. Damit erzeugen wir durch hochmoderne und effiziente Blockheizkraftwerke (BHKW) Strom und Wärme. 2021 betrug der Anteil unserer Eigenerzeugung am Gesamtstromverbrauch knapp 88 Prozent. Betrach- tet man die Klärwerke alleine, waren es sogar 98 Prozent (3,5 Prozentpunkte mehr als 2019). In unserem Groß- klärwerk Köln-Stammheim produzierten wir so mehr als 30,6 Mio. kWh Strom im Jahr 2021. 2021 schlossen wir außerdem den Bau eines vierten Blockheizkraftwerks ab, in dem wir dezentral Strom und Wärme aus Faulgas ge- winnen. Um die Faulbehälter möglichst Ertrag bringend zu verschalten, führten wir 2021 ein Forschungsprojekt durch. Die Ergebnisse setzen wir nun in der Praxis um. Was bei anderen auf dem Kompost landet, nutzen wir zur Energiegewinnung: Bioabfälle. Sie eignen sich hervorragend zur Co-Fermentation in unseren Faultür- men. 2021 konnten wir unsere Faulgasmenge durch rund 21.000 Tonnen regionale Bioabfälle um knapp 6 Prozent erhöhen. Bis 2023 möchten wir diese Menge auf 50.000 Tonnen Bioabfall oder 2,3 Millionen Kubikmeter Faulgas erhöhen, das entspricht einer Einsparung von etwa 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr. 40 t Sauerstoff 66 m3 Aktivkohle 6,3 GWh Erdgas 5.051 l Heizöl 4 2 4 chlamm zur ung Aufbereitetes Biogas ins Erdgasnetz 4.893 t CO2e klimarelevant 38,9 GWh Wärme 31.763 t CO2e klimaneutral 42,2 GWh Strom 100 Mio. m3 geklärtes Abwasser Wasser Energie und Energieträger Schlamm Andere Stoffe
22 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Regenerativer Umweltschutz Klimaneutral bis 2030 DNK-Kriterien 4, 12 und 13, GRI 302-4, 305-5 Ein wichtiges Ziel im Rahmen unserer nachhaltigen Unternehmensentwicklung ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein. Damit wir dieses Ziel erreichen, erarbeiten wir laufend neue Möglichkeiten, Treibhausgase einzusparen. Zur Abschätzung der Zielerreichung sowie der Doku- mentation der erreichten Ziele planen wir, 2022 eine CO2-Roadmap zu erstellen. Die Roadmap soll sich auf das gesamte Unternehmen beziehen und umfasst somit auch Scope-3-Emissionen – indirekte CO2-Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. Um unseren Stromverbrauch in den kommenden Jahren noch klimafreundlicher zu gestalten, planen wir den Bau von weiteren Photovoltaikanlagen für den Ei- genstromverbrauch im Jahr 2023 sowie die Erweiterung der Co-Fermentation im Großklärwerk, deren Bau 2022 abgeschlossen werden soll. 2030 sind wir klimaneutral Bis 2030 soll unsere Flotte bilanziell klimaneutral werden 1.700 Wohnungen und 100 Einfamilienhäuser mit Fernwärme versorgt Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneu- tralität ist daneben die Dekarbonisierung des Mobilitäts- bereichs. Unser Ziel ist es, Anreize für eine nachhaltige Mitarbeitermobilität zu schaffen und den CO2e-Ausstoß unseres Fuhrparks und der Arbeitswege der Beschäftig- ten bis 2030 auf null zu senken. Als konkrete Maßnahme wurde der Zuschuss für Jobtickets eingeführt. Unsere Dienstfahrzeuge tauschen wir, ökobilanziell sinnvoll, am Ende ihrer Nutzungsdauer durch Elektrofahrzeuge aus. Um eine ausreichende Infrastruktur für Elektromobilität bereitzustellen, errichten wir außerdem E-Ladestatio- nen, die von Beschäftigten und Besucher*innen genutzt werden können. Derzeit arbeiten wir darüber hinaus an einem Job-Räder-Konzept, um unser Mobilitätskonzept sinnvoll zu ergänzen. Die Zukunft der kommunalen Energiegewinnung liegt für uns in der Sektorenkopplung. Indem wir Strom, Wärme und Mobilität gemeinsam betrachten, eröffnen wir neue Möglichkeiten, um erneuerbare Energien zu gewinnen und an Ort und Stelle zu nutzen. Ein gelunge- nes Beispiel dafür ist das Großklärwerk Stammheim. Mit der Abwärme unserer Stromproduktion versorgen wir derzeit 1.700 Wohnungen und 100 Einfamilienhäuser mit Fernwärme.
2023 wollen wir außerdem eine neue Biogasaufberei- tungsanlage in Betrieb nehmen. Die Anlage ermöglicht die Umwandlung von Faulgas in Biomethan, das Erdgas- qualität besitzt. Das erzeugte Biomethan kann somit in das Erdgasnetz eingespeist werden und für Wärme und Mobilität an anderen Orten genutzt oder als Energie- reserve im Netz zwischengespeichert werden. Ein Teil der Energie soll in unseren fünf Klärwerken zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt werden. Die größere Überschussmenge wird städtische Immobilien beheizen. Insgesamt können dadurch 12 Prozent fossiles Erdgas eingespart werden. Das entspricht 4.100 Tonnen CO2 jährlich. Klimarelevante Emissionen in t CO2e pro Jahr 10.000 9.035 23 All diese Maßnahmen tragen nicht nur zu dem Ziel bei, dass wir bis 2030 klimaneutral sind, sondern wir unter- stützen auch ganz wesentlich dabei, dass die Stadt Köln ihre Klimaziele erreichen kann. Klärwerke Kanalnetz Fuhrpark Verwaltung 8.000 6.000 4.000 2.000 0 4.849 4.805 4.802 4.894 2017 2018 2019 2020 2021 SDG 7.2: Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am globalen Energiemix Wir tragen zum Ausbau erneuerbarer Energien bei, zum Beispiel durch den Ausbau unserer Photovoltaikkapazitäten, Blockheizkraftwerke, Fernwärme und durch die Gewinnung von Energie aus Klärgas und zusätzlich durch Co-Fermentation.
24 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Regenerativer Umweltschutz 15 Parkweiher betreuen die StEB Köln Wasser schützen, nutzen und erlebbar machen DNK-Kriterien 11 und 12 In Köln pflegen wir insgesamt 15 Parkweiher, 90 Kilo- meter offenes und 15 Kilometer verrohrtes Gewässer. Unser Ziel ist es, die Gewässer dort, wo es möglich ist, wieder natürlich zu gestalten. So möchten wir Naher- holung für Bewohner*innen schaffen, Biodiversität fördern und das Ökosystem stärken. Gemeinsam mit Partnerorganisationen haben wir für die Gewässer in Köln ein fischereiliches Pflegekon- zept erarbeitet. In allen Weihern und Bächen prüfen wir die Fischbestände und die ökologische Qualität. Die Temperatur der Gewässer nimmt jedoch mit den immer stärker auftretenden Hitzeperioden in der Stadt zu. Das verschlechtert die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen. Deshalb führen wir regelmäßig Wasser zu, um Temperatur und Wasserstand zu regulieren. Durch ihren Freizeit- und Erholungswert tragen die Kölner Parkweiher positiv zum Stadtbild bei. Sie bieten daneben auch Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Die flache Beschaffenheit führt aber aufgrund des meist fehlenden natürlichen Wasseraus- tausches zu starken Belastungen für die Gewässer. Um dem entgegenzuwirken, setzten wir 2021 eine weitere schwimmende Pflanzinsel, diesmal im Adenauerweiher, ein. Die aus natürlichen Stoffen bestehende Insel ist circa 50 Quadratmeter groß und bietet, neben ihrer klärenden Funktion außerdem Nistmöglichkeiten für Wasservögel. 90Kilometer offenes Gewässer 15 Kilometer verrohrtes Gewässer
25 SDG 6.6: Schutz und Wiederherstellung wasserverbundener Ökosysteme Bei der Pflege und Durchgängigkeit der Gewässer und Uferbereiche in Köln steht für uns die naturnahe Entwicklung im Fokus. Außerdem richten wir Biotope ein, zum Beispiel zusammen mit dem Kölner Zoo zum Schutz der bedrohten Wechselkröte. Damit die Kölner Gewässer erlebbar sind und gleich- zeitig möglichst viel natürlichen Raum für Tierarten bieten, legen wir verrohrte Gewässerläufe frei und vernetzen Biotope. 2021 konnten wir beispielsweise das Gewässersystem Strunde/Flehbach wieder mit dem Rhein verbinden. Dabei halten wir die Lebensräume für Tiere im Blick, die natürlich am liebsten ungestört sein wollen. Durch Schutzzonen und ausgewiesene Zugangs- stellen sowie eine möglichst naturnahe Gestaltung von Uferfläche schaffen wir (neue) Lebensräume. Bis 2027 verfolgen wir das Ziel, 45 Prozent der Uferflächen naturnah zu entwickeln. Auch unsere Betriebsflächen bauen wir nach und nach mit Blühwiesen für Bienen- völker um – zur Förderung der Biodiversität und des Stadtklimas. Gemeinsam mit dem NABU, dem Kölner Zoo und der TU Braunschweig haben wir außerdem ein Schutzkonzept für eine gefährdete Krötenart entwickelt und schaffen Lebensräume für sie.
26 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Wassersensible Stadt Wasser- sensible Stadt Nicht zuletzt vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen wie der zunehmenden Urbanisierung oder dem fortschreitenden Klimawandel gewinnen wassersensible Stadtkonzepte zuneh- mend an Bedeutung. Stark versiegelte urbane Räume kämpfen mit Hitzeinseln, sinkenden Grundwasserständen, Starkregen und Überschwemmungen. Wir bei den StEB Köln arbeiten an ganzheitlichen Lösungen, um das städtische Mikroklima zu verbessern und Schäden durch Extremwetterereignisse vorzu- beugen. In diesem Zusammenhang setzen wird uns dafür ein, alle Potenziale für eine wassersensible Stadt zu nutzen, Flächen zu entsiegeln und die Begrünung der Stadt voranzutreiben.
27 Schwammstadt DNK-Kriterien 11 und 12 Um Städte klimaresilient umzugestalten, spielt der Um- gang mit Wasser eine wichtige Rolle. Durch den großen Anteil versiegelter Flächen in urbanen Räumen kommt die Stadt bei Starkregen an ihre Grenzen, denn heute kann Wasser meist nur über die Kanalisation abgeleitet werden und nicht versickern. Ein wichtiger Baustein zur Klimaanpassung in unserer Stadt ist das 2021 entwickelte Schwammstadt- konzept. Es zielt auf ein intelligentes Regenwasser- management ab. Niederschlagswasser soll dort, wo es anfällt, dezentral in kleineren Speichern gesammelt werden, um vor Ort wieder in den natürlichen Wasser- kreislauf zu gelangen. So kann das gespeicherte Wasser in Trockenzeiten lokal für die Versorgung von begrünten Oberflächen eingesetzt werden. Die Verdunstung des Wassers über Pflanzen oder offene Wasserflächen trägt in Hitzeperioden außerdem zur Abkühlung der Stadt bei. Durch das Schaffen von Retentionspuffern und Abfluss- wegen, über die Wasser möglichst schadlos abfließen kann, reduziert die Schwammstadt außerdem Risiken bei Starkregenfällen. Bei den StEB Köln setzen wir eine Reihe von Maßnahmen und Projekten um, die dazu beitragen, ein Schwammstadtkonzept zu verwirklichen. Dazu gehören die Erschließung multifunktionaler Flächen, das Voran- treiben der urbanen Entsiegelung sowie die Förderung der Stadtbegrünung. Unter anderem bringen wir uns in beratender Funktion bei Ausschreibungen für wassersensible Quartierskon- zepte ein. Auch unser neues Verwaltungsgebäude wird ganz im Sinne des Schwammstadtkonzepts errichtet. Das Hauptdach des Gebäudes soll mit ökologischer, vielfälti- ger Bepflanzung umfangreich begrünt werden. Regen- wasser kann so gestaut und überschüssiges Wasser zur Versickerung in sogenannte „Wetlands“ abgegeben werden, um es bei Bedarf lokal nutzen zu können. Neben der Dachbegrünung werden nördlich des Gebäudes außerdem Verdunstungsbeete angelegt. Auch im Rahmen des Förderprojekts „Wasser muss zum Baum“ beteiligen wir uns aktiv an Umsetzungs- maßnahmen des Schwammstadtkonzepts. Das Projekt zielt darauf ab, Niederschlagswasser von öffentlichen Flächen in Baumrigolen zu leiten, die als Zwischenspei- cher dienen. Durch das Konzept wird zum einen die Abwasserinfrastruktur bei Starkregen entlastet und das Niederschlagswasser kann zum anderen direkt vor Ort zur Bewässerung genutzt werden. SDG 11.b: Erhöhung der Zahl der Städte, die Politiken und Pläne zum Thema Klima, Katastrophen und Ressourceneffizienz beschließen und umsetzen Durch die Umsetzung und Ausweitung des Schwammstadtkonzepts tragen wir aktiv zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung bei und schaffen Lösungen, um Ressourcen im urbanen Raum effizienter zu nutzen. Außerdem geben wir unser Wissen gerne weiter, zum Beispiel durch die öffentlich zugänglichen Starkregen-, Hochwasser- oder Hitzegefahrenkarten.
28 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Wassersensible Stadt Das Projekt „Vertikale KlimaKlärAnlage“ (VertiKKA), welches im März letzten Jahres abgeschlossen wurde, leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu einem grüneren Stadtklima. Gemeinsam mit Expert*innen verschiedener Disziplinen wurden im Rahmen des Projekts smarte solarbetriebene Module zur Fassadenbe- grünung entwickelt, die urbane Räume vor Überhitzung schützen. Die Bewässerung erfolgt über gereinigtes Regen- und Brauchwasser; bei Starkregen kann ein Teil des Niederschlags in den Modulen gespeichert werden. Der aus dem Projekt hervorgegangene Prototyp soll nun in Nürtingen aufgebaut werden. Stadtklima stabilisieren DNK-Kriterien 11 und 18 Die Klimaverhältnisse in der Stadt Köln unterscheiden sich deutlich von jenen im Umland. Versiegelte Flächen absorbieren die Sonneneinstrahlung und Industrie, Autos und Heizungen setzen zusätzlich Wärme frei. Die Folge sind lokale Hitzeinseln, die Mensch und Natur in der Stadt zu schaffen machen. Um diesem Trend entgegen- zusteuern, setzen wir uns aktiv dafür ein, Flächen zu entsiegeln und die Domstadt zu begrünen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern wirkt sich auch positiv auf das Stadtklima aus. Dafür stellen wir Informationen zu den Themen Entsiegelung und Dachbegrünung bereit und bieten Beratungsangebote für Bürger*innen an. Ein Anstieg der Entsiegelungsanträge im letzten Jahr verdeutlicht die Wirksamkeit der Sensibilisierung für das Thema. Zudem ist geplant, die Abwassersatzung zu überarbeiten. Die bestehende Versickerungspflicht soll über die gesetzli- chen Anforderungen hinaus erweitert werden. SDG 13.1: Stärkung der Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit aller Länder gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen Durch die klimabedingte Zunahme von Extremwetterereignissen weltweit wird unsere Arbeit im Hochwasserschutz immer wichtiger. Im Forschungsvorhaben iResilience arbeiten wir deshalb an der Entwicklung neuer Konzepte und Methoden zur Anpassung von Stadt- quartieren an die Herausforderungen des Klimawandels.
29 Starkregenresiliente Stadt DNK-Kriterien 11 und 12 In den letzten Jahren haben Starkregenereignisse an Häufigkeit und Intensität gewonnen und oft zu dramati- schen Schäden geführt. Die Auswirkungen solcher Ereignisse bekamen zahlreiche Gemeinden und ihre Bürger*innen 2021 schmerzlich zu spüren. Insbesondere in urban geprägten Gebieten wie Köln bergen Stark- regen ereignisse ein großes Schadenspotenzial. Die hohe Versiegelungsdichte führt dazu, dass enorme Abfluss- mengen entstehen, die bei extremem Regen nicht allein durch Abwasseranlagen bewältigt werden können. Mit jedem Grad Erderwärmung steigt das Risiko, dass Starkregenereignisse in Zukunft häufiger auftreten werden. Deshalb möchten wir die Stadt Köln widerstands- fähiger machen. Gemeinsam mit der Stadt Köln stellen wir sicher, dass gezielte Rückhalteflächen und sogenann- te Notwasserwege bei der Entwicklung neuer Stadtquar- tiere in überflutungsgefährdeten Gebieten frei gehalten werden. Zur Vorsorge vor starkregenbedingten Überflutun- gen engagieren wir uns bei den StEB Köln außerdem für den Bau von multifunktionalen Retentionsräumen. Multifunktionale urbane Retentionsräume sind so konzipiert, dass öffentliche Flächen neben ihrer eigentli- chen Hauptfunktion bei Starkregen temporär und gezielt als (Not-)Speicherraum für Niederschlagswasser genutzt werden können. Zwei multifunktionale Plätze wurden bereits festgelegt: der Eiler Schützenplatz und der Platz an der Leidenhausener Straße in Porz-Eil. Ersterer soll zu einem öffentlichen Park aufgewertet werden, welcher als Festplatz und öffentliche Grünanlage vielseitig genutzt werden kann. Durch die unterschiedlich angelegten Höhen im Gelände dient der Platz nach seinem Umbau außerdem als Regenwasserrückhaltefläche bei Stark regen. Durch die Umgestaltung beider Plätze werden insgesamt 700 Kubikmeter Rückhaltevolumen geschaffen, sodass die Überflutungsgefahr im Stadtteil gesenkt wird. Die Umgestaltung beider Plätze hat Anfang 2022 begonnen und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Für die Zukunft ist eine Ausweitung der multifunktionalen Flächen in Deutz geplant. Auf Grundlage der Hochwasserrisikokarten haben wir darüber hinaus eine Potenzialanalyse für Retentions- flächen durchgeführt. Im Rahmen der Analyse wurde das Potenzial unterschiedlicher Flächen zur Erhöhung des Retentionsvolumens ermittelt.
30 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Wassersensible Stadt Wenn der Rhein über die Ufer tritt DNK-Kriterien 9 und 11 Die StEB Köln übernahmen 2004 die Aufgabe des Hochwasserschutzes. Seitdem kümmern wir uns im Rahmen eines detaillierten Hochwasserschutzkonzepts um Deiche, Mauern und mobile Hochwasserschutzwän- de entlang des Rheins, um Köln zu schützen, wenn der Rhein wieder einmal über die Ufer tritt. Auch die Hochwasserschutzzentrale sowie die Übung und Leitung von Hochwassereinsätzen liegen in unserem Verantwor- tungsbereich. Bei den StEB Köln prüfen wir stetig die bestehende Infrastruktur der Hochwasserschutzanlagen. Zu diesem Zweck wurde im Dezember 2019 das Audit zur Hochwas- ser- und Starkregenvorsorge in Köln auf freiwilliger Basis erneut aktualisiert. Im Laufe des Jahres 2021 rüsteten wir insgesamt 15 Durchlässe und Treppen entlang der Hochwasserschutzwände in Köln barrierefrei nach. Damit der Hochwasserschutz im Ernstfall gut funktioniert und ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist, führen wir regelmäßig Übungen mit städtischen Ämtern, Hilfsorganisationen und Partnerfirmen durch. Auch 2021 erfolgte eine solche Übung für den Ernstfall. In den Stadtteilen Merkenich, Langel und Poll wurden zu diesem Zweck mobile Hochwasserschutzwände aufge- baut. An der Siegburger Straße, Höhe Wahner Straße, wurde zusätzlich der Aufbau einer doppelten Schutzlinie mit sogenannten Bigbags (Sandsäcke mit einem Kubikmeter Sandfüllung) zum Schutz der Straßenbahn- linie geübt. Spektakulär ist stets die Überprüfung der Querschotts und das Schließen der großen Schwenktore des Rheinufertunnels, die regelmäßig in die Übungen integriert werden. Darüber hinaus haben wir neue Risikokarten für Rhein-Nebengewässer beauftragt. Die Karten stellen ein wichtiges Instrument zur lokalen Risikoanalyse dar und sollen eine Entscheidungsgrundlage für den Ausbau von Hochwasserschutzmaßnahmen liefern. Für die Zukunft haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Information und Beratung der Kölner*innen zur Überflutungsvorsorge bei Starkregenereignissen und Hochwasser weiter zu intensivieren. SDG 11.5: Verringerung der Zahl der durch Katastrophen betroffenen Menschen und der verursachten wirtschaftlichen Schäden Durch verschiedene Maßnahmen wie die Schaffung von Retentionsräumen und die Erstellung einer Hochwassergefahrenkarte sorgen wir dafür, dass die Stadt Köln mit ihren Menschen und ihrer Infrastruktur bestmöglich geschützt wird.
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32 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Partner der Stadtgesellschaft Partner der Stadtgesellschaft Als modernes und serviceorientiertes Unter- nehmen steht für uns die Zufriedenheit der Kund*innen im Zentrum unseres Handelns. Wir sind ein zuverlässiger Partner für die Kölner Bürger*innen, städtische Dienststellen sowie für sonstige Kund*innen der StEB Köln. Unser Anspruch auf höchste Qualität umfasst alle Dienstleistungen der StEB Köln, ebenso wie die Orientierung an unseren Kund*innen. Um uns stetig weiterzuentwickeln, ist der Dialog mit unseren Stakeholder*innen essenziell – nur gemeinsam können wir das Beste für unsere Stadt und unsere Gewässer erreichen.
33 Die Kund*innen im Mittelpunkt DNK-Kriterium 9 2021 haben wir rund 16.500 schriftliche Geschäftsfälle und Mitteilungen betreut. Unsere Kundengruppen sind vielfältiger Natur und bringen unterschiedliche Anfor- derungen mit sich. Mit Haus- und Grundstückseigentü- mer*innen stehen wir in unmittelbarem Kontakt. Doch auch andere Bürger*innen, zum Beispiel Mieter*innen, nehmen die Dienstleistungen der StEB Köln, beispielswei- se durch die Nutzung des Hochwasserrisiko-Checks, in Anspruch. Die Bedürfnisse unserer Kund*innen an einen bestmöglichen und digitalen Service wachsen. In regelmäßigen Abständen führen wir deshalb Zufrieden- heitsumfragen durch, um mit den Wünschen unserer Kund*innen mitgehen zu können. Per E-Mail und Telefon haben die Bürger*innen jederzeit die Möglichkeit, Feedback zu geben und sich mit ihrem Anliegen an uns zu wenden. Wir nehmen die Betreuung unserer Kund- schaft gern persönlich und stehen Ihnen bei sämtlichen Angelegenheiten zur Verfügung. Über das Callcenter der Stadt Köln können Sie von Mo. bis Fr., 7–18 Uhr, bequem Kontakt zu uns aufnehmen. Ihr Anliegen wird von unseren Beschäftigten schnellstmöglich bearbeitet oder an die jeweiligen Fachabteilungen weitergeleitet. Bei Notfällen werden wir auch außerhalb der Servicezeiten über die Feuerwehr in Einsätze gerufen; bei Hochwasser ab 7,50 mKP ist die Hochwasserschutzzentrale rund um die Uhr erreichbar. Wir setzen in der Kundenkommunikation auch weiterhin auf soziale Medien wie Twitter, Instagram, LinkedIn oder Facebook, um unsere Erreichbarkeit zu verbessern und die Bekanntheit der StEB Köln zu steigern. Die Bekanntheit der StEB Köln in der Gesamt- bevölkerung hat sich seit 2019 über alle Dimensionen hinweg positiv entwickelt. 2021 steigerte sie sich im Vergleich zu 2020 noch einmal deutlich (+3 Prozent- punkte ungestützt, +7 Prozentpunkte gestützt). 55 % der Kölner*innen sind die StEB Köln – zumindest gemäß dem Logo – bekannt +10 % Zufriedenheit der Kund*innen der StEB Köln Dem Wunsch der Kund*innen nach digitalen Services der StEB Köln sind wir 2021 erneut nachgekommen. Als modernes Unternehmen bieten wir unseren Kund*innen auch künftig die Möglichkeit, ihren Kanalanschluss online zu beantragen und in diesem Zuge auch online Bestätigungen und Zusatzinformationen zu erhalten. Aufgrund der Coronapandemie haben wir die Großzahl an Planungs- und Beratungsgesprächen mit unseren Kund*innen in digitale Formate überführt. Das 2020 gestartete Pilotprojekt der Stadt Köln zur „eBauakte“ befindet sich nun in der finalen Phase, sodass in absehbarer Zeit mit digitalen Baugenehmi- gungsverfahren in Köln gerechnet werden kann. Darüber hinaus stehen über YouTube Erklärvideos zum Ausfüllen von Vordrucken zur Verfügung, wodurch die Rückfragen unserer Kund*innen gesunken sind. Seit der Einführung der App „Sag’s uns“ haben unsere Bürger*innen die Möglichkeit, die Kölner Stadt- verwaltung über Probleme im Stadtbild zu informieren und mühelos ein Beschwerdeformular auszufüllen. Die StEB Köln haben hier Meldemöglichkeiten für verstopfte Gullis (Straßeneinläufe ins Kanalnetz) integriert. Alle Beschwerden werden systematisch ausgewertet und schnellstmöglich bearbeitet. Um dies weiter zu beschleu- nigen, trafen wir 2021 Vorkehrungen, um eine neue Vollzeitstelle für die Bearbeitung von Kundenbeschwer- den zu besetzen. Die systematische Verschlankung unserer Kunden- vorgänge haben wir im letzten Jahr mithilfe der Prozess- optimierung durch Wertstromdesign PDCA abgeschlos- sen und werden diese als kontinuierlichen Prozess weiterführen. Das Konzept und die Rahmenbedingungen für das angekündigte neue Kundenportal stehen fest. Derzeit wird das Lastenheft für die Umsetzung erstellt. Die Ausschreibung wird voraussichtlich im Herbst 2022 veröffentlicht, sodass es zum Jahreswechsel 2022/2023 zur Verfügung steht, um den digitalen Dialog für unsere Kund*innen noch komfortabler zu gestalten.
34 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Partner der Stadtgesellschaft Im Dialog mit unseren Stakeholder*innen DNK-Kriterium 9 Ebenso wie unsere Kundengruppen sind auch unsere Stake holder*innen vielfältig. Im Rahmen unserer Nach- haltigkeitsberichterstattung 2019 identifizierten wir bereits unsere wichtigsten Anspruchsgruppen. Als Dienstleister der Wasserwirtschaft bilden wir einen wesentlichen Baustein der öffentlichen Daseins- vorsorge. Uns ist bewusst, dass wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeiten Einfluss auf verschiedenste Stake- holder nehmen und damit zum Schutz der Gewässer beitragen können. Aus diesem Grunde steht für uns die Kommunikation mit unseren Anspruchsgruppen im Vordergrund. In den kommenden Jahren möchten wir noch stärker in den Austausch mit unseren Stake- holder*innen gehen. Neben dem Dialog mit unseren Kund*innen ste- hen wir in engem Kontakt mit unseren Beschäftigten. Durch regelmäßige Beurteilungs- und Personalentwick- lungsgespräche, aber auch beim (virtuellen) Kaffee suchen wir das Gespräch mit unseren Kolleg*innen. Wir möchten wissen, was sie bewegt und welche Erwar- tungen und Anforderungen sie an die StEB Köln als Arbeitgeber haben – das gilt natürlich auch für unsere Auszubildenden. Unser Personalrat steht unseren Be- schäftigten ebenfalls stets zur Seite. Im Social Intranet der StEB Köln informieren wir regelmäßig über aktuelle Themen und wichtige Nachrichten. Über die Plattform fordern wir zu Partizipation und Diskussion auf, denn die Weiterentwicklung unseres Unternehmens ist eine Mannschaftsaufgabe. Darüber hinaus sind wir in verschiedenen Orga- nisationen, Netzwerken und Arbeitsgruppen tätig. Wir stehen im kontinuierlichen Austausch mit Branchen- verbänden und sind in wasserwirtschaftlichen und technischen Vereinigungen wie zum Beispiel dem Hoch- wasserKompetenzCentrum e. V. vernetzt. Aufgrund der Coronapandemie konnten manche Austauschfor- mate wie das Abwassernetzwerk Rheinland nicht wie gewohnt stattfinden. Mithilfe von digitalen Formaten tauschten wir uns jedoch trotzdem über aktuelle Themen aus – so auch in den Arbeitsgruppen bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA). Unseren Stakeholder*innen – internen als auch externen – stehen wir gerne per steb@steb-koeln.de für Anregungen zur Verfügung. Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch! Verbände & Netzwerke Wissenschaft & Forschung Kund*innen Verwaltung & Verwaltungsrat NGOs Politik
35 Unser Wissen nach außen tragen DNK-Kriterien 9 und 18 Die Menschen in Köln sensibilisieren Unser Wissen geben wir gerne an die Bevölkerung und interessierte Gruppen weiter. Nach den Starkregen- ereignissen im letzten Juni unterstützen wir bei den StEB Köln Privatpersonen durch Beratung zu Schutz- und Vorsorgemaßnahmen. Auf der Themenseite www.steb-koeln.de/starkregen finden Grundstücks- und Hausbesitzer*innen umfangreiche Informationen zum Schutz gegen Überflutungen. Um Gefahren möglichst gut bewerten zu kön- nen, erstellen und aktualisieren wir außerdem diverse Gefahrenkarten. Dazu zählen Starkregen-, Hochwas- ser- und Grundhochwassergefahrenkarten. Mit diesen stellen wir wichtige Instrumente bereit, um individuelle Risikosituationen besser einschätzen zu können. Die Ge- fahrenkarten sind kostenfrei zugänglich und zeigen, wo im Stadtgebiet besondere Risiken bestehen. Auf Basis einer Simulationssoftware, die aktuelle Niederschlags- daten und topografische Höhendaten berücksichtigt, wurde die Starkregenkarte 2021 weiterentwickelt und aktualisiert. Auch die Grundhochwasserkarten wurden im vorangegangenen Jahr 2020 aktualisiert. Die Gefah- renkarten, die Inhalte diverser Info-Broschüren und das Expertenwissen kombiniert unser neues Beratungs-Tool, der „Wasser-Risiko-Check“, in einer Onlineanwendung. Auf der Seite www.steb-koeln.de/wasser-risiko-check können sich Interessierte über ihre persönliche Gefähr- dungssituation in Köln und entsprechende Schutzmaß- nahmen informieren. SDG 17.16: Ausbauen der globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung zum Austausch von Wissen, Fachkenntnissen und Technologie Um die Agenda 2030 zu erreichen, benötigen wir Partnerschaften auf lokaler und globaler Ebene. Die StEB Köln setzen sich deshalb engagiert für einen Wissenstransfer mit anderen Organisatio- nen ein. Über verschiedene Plattformen und Kanäle teilen wir unser Wissen natürlich auch mit den Bürger*innen der Stadt Köln.
36 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Partner der Stadtgesellschaft In Aktion für die Stadt Köln Zur weiteren Aufklärung und Information haben wir in den Jahren 2020 und 2021 außerdem eine Wan- derausstellung Starkregen initiiert, die Beschilderung zum Thema Hochwasser in der Stadt erneuert und den Hochwasser-Informationsflyer aktualisiert. Unser umfangreiches Informationsangebot erhielt 2020 die Auszeichnung als Best Practice im Deutschen Klima- vorsorgeportal der Bundesregierung (KLiVO). Neben diesen Möglichkeiten bieten wir den Interessierten zudem regelmäßige Führungen und Besichtigungen durch das Kölner Kanalsystem und unsere fünf Klärwerke, um über die Abwasserablei- tung und -behandlung zu informieren. Mittels unseres Bachpatenschaft-Projekts sollen Maßnahmen des Gewässerschutzes und der Gewässerentwicklung un- terstützt werden. Pfadfinder*innen und Schüler*innen helfen bei der Betreuung von Bächen und leisten ihren Beitrag dazu, das Ökosystem eines Gewässers in einem naturnahen Zustand zu erhalten. Damit fördern wir unter anderem das Bewusstsein der Gesellschaft für die Erhaltung natürlicher Gewässer. 2021 fand auch wieder, pünktlich zum Weltwas- sertag, der „Tag des Wassers“ in Köln statt. In diesem Zuge haben wir ein Teilstück der römischen Eifelwas- serleitung, eines der populärsten Bodendenkmäler des Rheinlandes, aufgrund der Coronasituation in kleiner interner Runde, in Köln-Merheim eingeweiht. 3.000 Schüler*innen besuchten 2021 die Wasserschule Köln Wasser macht Schule Die Aufklärung der Kölner*innen führen wir nach wie vor auch in der Wasserschule weiter. Mit diesem Kooperationsprojekt zwischen RheinEnergie AG und dem Wasserforum e. V. als Trägerverein verfolgen die StEB Köln einen breiten pädagogischen Ansatz, um Schüler*innen die Themenfelder Abwasser und Gewäs- serschutz näherzubringen. In der Wasserschule Köln, welche 2021 mit dem zweiten Platz des Umweltschutz- preises der Stadt Köln ausgezeichnet wurde, dreht sich alles um den Wasserkreislauf: Mit dem Bildungs- und Freizeitangebot soll die Sensibilität im Umgang mit Wasser, aber auch der Natur weiterentwickelt werden. Hier entdecken Kinder aus unterschiedlichsten Klassen- stufen den Weg des Wassers vom Wasserwerk bis zum Klärwerk, wo es nach der Reinigung in den sogenannten Vorfluter Rhein eingeleitet und so dem Wasserkreislauf wieder zugeführt wird. Unser Ziel ist es, jedes Kölner Kind mindestens einmal in der Wasserschule begrüßen zu dürfen. Im Jahr 2021 besuchten insgesamt mehr als 3.000 Schüler*innen die Kölner Wasserschule, trotz Co- rona. In normalen Jahren besuchen rund 8.000 Kinder die Wasserschule. Die Wasserschule Köln ist eine BNE-zertifizierte Einrichtung (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und darf im Zeitraum 2021–2024 das Logo bne-nrw führen. SDG 4.7: Sicherstellen, dass Lernende Kenntnisse zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben Wir engagieren uns in der Bildung, zum Beispiel als einer der Träger und Kooperations- partner der Wasserschule Köln. In dieser Schule lernen Kinder und Jugendliche alles rund um den nachhaltigen Umgang mit Wasser.
37 Unser Engagement für die Gemeinschaft DNK-Kriterium 18 Nach der Vielzahl von Überflutungen durch extreme Starkregenereignisse im Juni 2021 richteten wir kur- zerhand, gemeinsam mit dem Bürgerverein Köln-Hei- mersdorf und der Innung Sanitär Heizung Klima Köln, Beratungsmöglichkeiten für Betroffene ein. Neben persönlichen Beratungsterminen, bei- spielsweise im Taborsaal in Köln-Heimersdorf oder im VHS-Forum, konnten Geschädigte darüber hinaus telefonische Beratungstermine mit unseren Expert*in- nen vereinbaren. In Zusammenarbeit mit der Stadt Köln haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Stadt durch gezielte Maßnahmen widerstandsfähiger gegen Starkregenereignisse zu machen (weitere Informatio- nen finden Sie auf der Website unter „Hochwasser- und Überflutungsschutz“). Im Fokus steht, neben der Hochwasserberatung, das freiwillige Engagement – auch über das Tagesgeschäft hinaus. Wir konzentrieren uns bei unserem Engage- ment auf Projekte im Bereich Nachhaltigkeit, Um- weltschutz sowie Bildung und soziale Projekte für die lokale Gemeinschaft. Auch in Notsituationen leisten wir Nachbar- schaftshilfe: So unterstützen sich unsere Beschäftig- ten sehr schnell gegenseitig und leisteten Fluthilfe in den betroffenen Gebieten bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 sowohl im Ahrtal als auch im Bergischen Land. Betroffenen Beschäftigten wurden schnell und unbürokratisch Freistellungen und Sonderurlaub gewährt. Über das Intranet wurden nicht nur Sachleis- tungen, Notstromaggregate und andere benötigte Ma- schinen organisiert, sondern auch Reinigungstrupps in die Notgebiete entsendet, um an den Aufräumarbei- ten aktiv mitzuwirken.
38 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur Nachhaltige Unternehmens- führung und -kultur Ohne eine nachhaltige Unternehmensführung und den damit verbundenen langfristigen Fortbestand der StEB Köln und auch unserer Kultur sind unsere Ziele nicht umsetzbar. Umso wichti- ger ist es für uns, dass wir nicht nur eine rechtssichere und wirt- schaftliche Abwasserentsorgung sicherstellen, sondern neben einer fairen Gebührenstruktur auch unsere Anlagen nachhaltig erhalten. Hierzu bedarf es neben einem rechtssicheren Handeln auch neuer Ideen sowie der Teilnahme an Forschungs- und Ent- wicklungsprojekten, um stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Nur so können wir auch unsere unternehmerische Zukunft aktiv mitgestalten.
39 Sichere, zuverlässige und wirtschaftliche Abwasserentsorgung – 365 Tage im Jahr DNK-Kriterium 10 In der Küche, im Bad oder auf dem Grundstück – über- all, wo Abwässer entstehen, entsteht unser „Rohstoff“. An 365 Tagen im Jahr arbeiten wir daran, dass wir unse- rer Verantwortung, das Abwasser auf seinem Weg von der Grundstücksgrenze bis zur Kläranlage zu begleiten, gerecht werden. Damit verbunden ist für uns auch, die damit einhergehenden Prozesse zu optimieren. Zur systematischen weiteren Prozessverbesserung setzen wir bereits seit mehr als zehn Jahren auf die Lean-Methodik. Das beinhaltet unter anderem, dass alle Beschäftigten im Unternehmen auf die Erfahrung geschulter und erfahrener interner Lean-Expert*innen zurückgreifen können. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass kleine wie größere abteilungsüber- greifende und komplizierte Prozesse optimiert und angepasst werden können. Damit im gesamten Unternehmen alle bestehen- den Prozesse bekannt sind, werden diese in Arbeits- und Dienstanweisungen dokumentiert, regelmäßig fortge- schrieben und veröffentlicht. Der bereits im Jahr 2016 eingeführte Lean-Tag wird auch in Zukunft fortgeführt werden. Dadurch möchten wir den Austausch und die Vernetzung der einzelnen Bereiche untereinander wei- ter stärken und fördern. Denn nur wenn wir weiterhin unsere Ressourcen effizient in allen Unternehmensbe- reichen einsetzen und fördern, können wir unsere hohe Versorgungssicherheit und Qualität auch zukünftig sicherstellen. Investitionen in die Infrastruktur Ein Basisbestandteil einer hohen Versorgungsicher- heit und Qualität ist, neben optimierten Prozessen die Betriebssicherheit und unsere Infrastruktur dauerhaft auf einem entsprechenden Niveau zu halten. Neben den fünf Kläranlagen betreiben wir auch das gesamte öffentliche Kanalnetz in Köln. Um auch zukünftig ein leistungsfähiges Abwas- sersystem vorhalten zu können, fließt ein Großteil unse- rer Investitionen in die Modernisierung und Instandhal- tung der Anlagen. Im Jahr 2021 investierten wir 48,9 Millionen Euro in die Modernisierung der Abwasser- sparte. Insgesamt haben wir 92,4 Kilometer Kanalnetz saniert. Durch das konsequente Asset-Management gelingt es, die Anlagen auch über die buchhalterisch definierte Nutzungsdauer hinaus nutzbar zu halten, ohne die Qualität der Abwasserreinigung zu gefährden. Ein Beispiel für vorausschauende Planung, qualitativ hochwertige Bauausführung und gute Instandhaltung sind die Kanäle des Kronleuchtersaals aus dem Jahr 1890, die noch heute voll funktionsfähig in Betrieb sind.
40 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur Aber nicht nur alte Anlagen erhalten wir dadurch, son- dern wir reagieren auf das stetige Bevölkerungswachs- tum durch langfristige und vorausschauende Investiti- onen. Hier ist vor allem der Neubau des Rheindükers zu nennen. Dieser schafft die Verbindung zwischen dem links- und rechtsrheinischen Ufer. Das Vorgängermo- dell wurde bereits 1928 in Betrieb genommen und ist bis heute im Einsatz. Aufgrund der technischen und baulichen Überalterung ist ein Neubau unausweichlich. Durch die Verbindung der beiden Rheinseiten über den neuen Düker erreichen wir eine Abwasserentsorgungs- garantie in Köln für die nächsten 100 Jahre. Der neue Düker wird parallel zur alten Trasse mittels Rohrvor- trieb hergestellt werden. Mit einem Ableitungsvermö- gen von bis zu 6.000 Litern Abwasser pro Sekunde wird der Düker nach der Fertigstellung den überwiegenden Teil des anfallenden Abwassers aus dem linksrheini- schen Stadtgebiet unter dem Rhein ins rechtsrheini- sche Klärwerk Köln-Stammheim leiten können. Ab 2026 macht dann der neue Düker die Infrastruktur der Stadt Köln fit für die Zukunft. Bei diesem umfang- reichen Projekt banden wir natürlich die betroffene Bürgerschaft ein und informierten sie schon während der laufenden Coronapandemie über digitale Informa- tionsveranstaltungen, die sehr gut von den Menschen angenommen worden sind. Ein weiteres zukunftsweisendes Großprojekt verbessert die Entwässerungssituation in Esch/Pesch. Dort werden neuere Transportkanäle entlang der Seen von Pesch nach Esch und von dort zum Kölner Randka- nal, ein neuer Stauraumkanal und ein neues Pumpwerk gebaut. Zusätzlich wird die Kanalisation vom Pumpwerk in Esch nach Volkhoven/Weiler modernisiert. Unsere Investitionen beschränken sich aber nicht nur auf die Infrastruktur, sondern umfassen auch die Digitalisierung. Auch in diesem Bereich arbeiten wir intensiv daran, den Betrieb unserer Infrastruktur zu ver- bessern und Prozesse zu beschleunigen. Dafür nutzen wir immer mehr digitale Lösungen. Dabei profitieren wir vor allem auch von der Automatisierungstechnik zum Betrieb und zur Überwachung unserer Anlagen. Dadurch ersparen wir uns zum Beispiel immer öfter personalintensive Kontrollgänge. Faire Gebühren Als der zuverlässige Partner für alle Menschen in Köln achten wir neben der Qualität unserer Dienstleistun- gen auch auf eine faire Gebührenstruktur. Sowohl die Gebühren für Schmutzwasser als auch für Nieder- schlagswasser sind inzwischen im sechsten Jahr in Folge unverändert. Durch einen seit 2008 kontinuierlich erfolgten Schuldenabbau profitieren wir deutlich von den aktuell sehr niedrigen Zinssätzen. Der Gebührensatz für Schmutzwasser (1,54 Euro/m³) und für Niederschlags- wasser (1,27 Euro/m²) bleibt auch 2022 unverändert: Pro Tag zahlt jede*r Einwohnende von Köln im Durch- schnitt 23 Cent für die Abwasserdienstleistung. Somit liegen unsere aktuellen Gebührensätze sogar unter den Werten von 1995. Das erreichten wir unter anderem durch unsere Maßnahmen zur effizienten Betriebs- und nachhaltigen Unternehmensführung. 23 Cent zahlt jede*r Einwohnende im Schnitt pro Tag für die Abwasserdienstleistung Innovative Ideen entwickeln und teilen DNK-Kriterien 10 und 18 Forschungsprojekte Sich nicht auf bislang Erreichtem auszuruhen, sondern einen stetigen Verbesserungsprozess zu verfolgen, ist für uns eine Verpflichtung. Hierzu kooperieren wir seit vielen Jahren in einer Vielfalt an Vorhaben mit verschiedenen Forschungseinrichtungen, beispiels- weise dem Deutschen Institut für Urbanistik (difu), der Technischen Hochschule Köln oder der RWTH Aachen (ISA), und stehen als Praxispartner zur Verfügung, um die Realisierbarkeit neuer Methoden und Verfahren in ihrer praktischen Umsetzbarkeit prüfen und evaluieren zu können. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, Infrastruktur, Stadtentwicklung und Abwasserreinigung.
41 So profitieren wir noch heute bei der Festsetzung sogenannter „Mufu“-Flächen von den Ergebnissen des von der Deutschen Umweltstiftung geförderten Projekts MURIEL über die Möglichkeiten und Grenzen von multifunktionalen urbanen Retentionsräumen inkl. entsprechender Handlungsempfehlungen für die Praxis. Zielsetzung ist die gezielte Gestaltung und Nutzung urbaner Freiflächen als temporärer Rückhalteraum zur kommunalen Überflutungsvorsorge bei Sicherstellung einer Mehrfachnutzung der Flächen als Parkanlagen, Sportplätze, sonstige Verkehrsflächen etc. Auch im Forschungsvorhaben iResilience, welches die Entwicklung neuer Konzepte und Methoden zur An- passung von städtischen Quartieren an die Herausfor- derungen des Klimawandels zum Gegenstand hat, sind wir weiterhin insbesondere im Themenfeld der Überflu- tungsvorsorge aktiv. Das besondere Augenmerk dieser Forschung richtet sich auf die Einbindung der Menschen vor Ort. Dabei werden Qualität und Quantität sowie die Auswirkungen auf die Akzeptanz der Lösungswege bei der Bevölkerung untersucht. Nachdem 2021 bereits erste Gewässerproben zur Untersuchung der Pandemieentwicklung im GKW Stammheim und im Klärwerk Langel entnommen und ausgewertet wurden, erhielt Köln als einer von 20 Pilot- standorten im Jahr 2022 den Zuschlag zur Teilnahme am EU-geförderten Projekt „ESI-CorA“ zur Einführung eines Abwasserüberwachungssystems für SARS-CoV-2. Dabei fokussiert die Forschung nicht nur die Unter- suchung zur frühzeitigen Warnung vor Coronaviren, son- dern auch vor anderen Viren- und Bakterienstämmen, zum Beispiel Polio, Influenza oder AMR. Im technischen Bereich beteiligen wir uns unter anderem im Vorhaben „ENTfrachtEn“ an der Entwick- lung einer Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik zur Umsetzung einer frachtbasierten Kanalnetzsteuerung. Zielsetzung ist die Gewässerentlastung durch Verhin- derung von kritischen Konzentrationen an Feststoff- frachten, insbesondere während Trockenperioden. Ein Pilotprojekt wird im Gebiet Köln-Rodenkirchen reali- siert. Gefördert wird das Vorhaben über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Für weitere Informationen zu unseren einzelnen Forschungsvorhaben verweisen wir gerne auf unsere Website unter: www.steb-koeln.de/forschung Verbunden in Netzwerken Als Innovationstreiber engagieren wir uns in verschiede- nen Netzwerken und Forschungsgruppen zu vielfältigen Themen wie Abwasser, Gewässerschutz und Hochwasser- schutz. Wir suchen und entwickeln dabei regionen- und fachübergreifend innovative Lösungen. Im Abwassernetzwerk Rheinland tauschen wir uns bereits seit vielen Jahren regelmäßig über Themenschwer- punkte der Daseinsvorsorge unter derzeit 19 Städten in Nordrhein-Westfalen aus. Schwerpunkte liegen dabei auf praxistauglichen Lösungen bei der Bewirtschaftung der Ka- nalnetze sowie Aktivitäten rund um den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung. Im Rahmen jährlicher Regio- nalkonferenzen werden hierbei auch alle Beschäftigten der Teilnehmerkommunen aktiv in den Erfahrungsaustausch über aktuelle Themen eingebunden. Darüber hinaus engagieren wir uns gemeinsam mit betroffenen Bürger*innen, Bürgerinitiativen sowie Vertre- ter*innen von Kommunen, Wasserverbänden und sonstigen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft bis hin zu Versiche- rungen im HochwasserKompetenzCentrum e. V. (HKC) für einen nachhaltigen Umgang in den Bereichen Hochwasser- und Starkregenvorsorge. Im KlimAdapt-Anbieter-Nutzer-Netzwerk des Umwelt- bundesamtes sind wir nicht nur als Netzwerkpartner aktiv, sondern auch als Best-Practice-Beispiel in unterschiedli- chen Portalen gelistet. Aber auch auf internationaler Ebene engagieren wir uns zum Beispiel im Rahmen einer deutsch-ukrainischen Betreiberpartnerschaft mit unserem Know-how für ein bedarfsgerechtes und langfristig sicheres Anlagenmanage- ment des ukrainischen Wasserbetreibers Lvivvodokanal. Das Projekt wird finanziert über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und soll einen Erfahrungsaustausch rund um die Themen der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung verfügbar machen. Aufgrund des Kriegsausbruchs Ende Februar war seitens des BMZ geplant, das Projekt „auf Eis“ zu legen. In der Arbeitsgruppe „Assetmanagement“ bestand jedoch der ausdrückliche Wunsch aus Lwiw, das Projekt mit verlang- samtem Arbeitstempo und abhängig von der Situation weiterzuführen. Mit unseren Forschungs- und Netzwerkaktivitäten sichern wir die Zukunft für eine innovative, zuverlässige und klimabewusste Abwasserentsorgung unter wirtschaftlichen Bedingungen.
42 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur Führung und Werte leben Unsere Unternehmenswerte sind nicht fürs Papier gedacht. Sie sollen gelebt werden – egal ob im Büro, im Kanalnetz oder beim mobilen Arbeiten zu Hause. Unseren Führungskräften kommt dabei eine beson- dere Rolle zu. Sie agieren als Bindeglied zwischen der Geschäftsführung, unseren Beschäftigten und Part- ner*innen und machen unsere Werte und Leitlinien in ihrem täglichen Handeln erlebbar. Doch nur wer über die eigenen Unternehmenswerte redet und diskutiert, hält diese lebendig. Deshalb pflegen wir einen offenen Dialog und entwickeln unsere Unternehmenskultur und -werte stetig weiter. Werte schaffen eine gemeinsame Identität und geben uns Halt. In der heutigen, sich immer schneller verändernden (Arbeits-)Welt sind sie wichtiger denn je. Für unsere Führungskräfte bedeutet das, auch in Zeiten des Umbruchs Orientierung zu bieten und stets ein offenes Ohr für das eigene Team zu haben. Ein wichtiger Baustein unserer strategischen Un- ternehmensführung sind die Leitlinien für Führung und Zusammenarbeit. Sie leiten uns in unserem täglichen Handeln: 1. Wertschätzung: Wir erkennen die Leistungen aller an und pflegen einen respektvollen Umgang miteinander. 2. Fairness und Toleranz: Wir schätzen unsere Vielfalt und verhalten uns aufrichtig und zugewandt. 3. Teamgeist: Wir erkennen, dass Kooperation vielfach zu besseren Ergebnissen führt, und tragen aktiv zu Vertrauen und Verlässlichkeit bei. 4. Information und Transparenz: Wir geben relevantes Wissen zeitnah und verständlich weiter und sorgen für Klarheit in unserem Handeln. 5. Konfliktkultur: Wir gestalten eine konstruktive Feedbackkultur, in der wir Meinungsverschiedenheiten als Chance zur Weiterentwicklung sehen. 6. Innovation und Nachhaltigkeit: Mit Offenheit für Ideen und Veränderung arbeiten wir am Puls der Zeit und haben dabei unser nachhaltiges Handeln im Blick. 7. Orientierung und Verbindlichkeit: Wir sind ergeb- nisorientiert, nutzen Gestaltungsräume und stehen zu unseren Entscheidungen. 8. Work-Life-Balance: Wir arbeiten mit großem Engage- ment für unser Unternehmen und sorgen dafür, dass Beruf und Privatleben im Einklang stehen. Compliance DNK-Kriterien 4, 6, 20, GRI 2-23, GRI 2-27 Grundsätze für verantwortungsvolles und rechtmäßiges Handeln Für uns bedeutet verantwortungsvolles Handeln immer auch regelkonformes Verhalten. Vor diesem Hintergrund verabschiedete der Vorstand im Jahr 2013 einen unternehmensweiten Verhaltenskodex. Darin enthalten sind grundlegende Prinzipien für ein verant- wortungsvolles, ethisches Verhalten. Der Kodex dient unseren Beschäftigten als Orientierung. Die Inhalte werden durch zahlreiche Arbeits- und Dienstanwei- sungen konkretisiert und über interne Schulungen und Fachseminare vermittelt. Als Partner der Stadt Köln haben wir uns dazu verpflichtet, den Public Corporate Governance Ko- dex (PCGK) einzuhalten. Die Kernthemen umfassen: Transparenz, Kontrolle, Risikomanagement und gute Unternehmensführung. Unser Compliance-Regelwerk bildet das Funda- ment für Integrität. Alle relevanten Informationen finden die Beschäftigten auf der Intranetseite der StEB Köln. Darüber hinaus können Hinweise, Anzeigen und Beschwerden über einen externen Ombudsmann einge- reicht werden. Er dient als neutrale Anlaufstelle. Verantwortet wird das Thema Compliance von der Vorständin der StEB Köln. Sie gibt den Weg vor, wird dabei von Führungskräften unterstützt. Sie dienen als Vorbilder und Ansprechpersonen, wenn Beschäftigte Fragen zum richtigen Verhalten haben. Ihre Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass der Verhaltenskodex in ihrem Fachbereich eingehalten wird.
43 Compliance in der Lieferkette Compliance betrifft uns alle. Deshalb erwarten wir auch von unseren Geschäftspartner*innen und Liefe- rant*innen, dass sie verantwortungsvoll handeln und Nachhaltigkeit in ihre Prozesse integrieren. In unseren Ausschreibungs- und Beschaffungsprozess haben wir Nachhaltigkeitskriterien aufgenommen, die zur Aufnahme von Geschäftsbeziehungen erfüllt werden müssen. 2021 wurden 54 Prozent des durch den Einkauf ausgeschriebenen Volumens unter nachhaltigen Kriteri- en vergeben. Um zu gewährleisten, dass unsere Compliance- Prozesse funktionieren und mit den gesetzlichen Anforderungen übereinstimmen, evaluieren wir sie fort- laufend. Ein digitales Rechtskataster hilft uns dabei, die laufende Gesetzgebung im Blick zu behalten und auf regulatorische Änderungen schnell reagieren zu können. IT- und Informationssicherheit Der Schutz und die Sicherheit von Daten und digitalen Anwendungen als Unternehmen der Kritischen Infra- struktur (KRITIS) sowie von personenbezogenen Daten sind entscheidend für die Entsorgungssicherheit in Köln und für eine vertrauensvolle Beziehung zu unseren Kund*innen, Geschäftspartner*innen und Beschäftig- ten. Aus diesem Grund messen wir diesem Thema einen besonderen Wert bei. In Vorbereitung der BSI-Zertifizierung sind wir „B3S Wasser/Abwasser“-auditiert. Die Auditberichte und die gesetzlich notwendigen Nachweisdokumente wurden beim BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informations- technik) fristgerecht eingereicht und befinden sich in der Prüfung. Im Einklang mit der EU-DSGVO bieten wir regel- mäßige Schulungen für unsere Beschäftigten an. Flan- kiert wird unser Angebot von Awareness-Maßnahmen, um unsere Kolleg*innen langfristig und nachhaltig zu sensibilisieren. Unser Informationssicherheitsbeauf- tragter leistet einen wichtigen Beitrag bei der Auf- klärung und Prävention und wirkt auf die Weiterent- wicklung unternehmensspezifischer Datenschutz- und Datensicherheitsmaßnahmen hin. Im Berichtszeitraum sind keine begründeten Be- schwerden über die Verletzung der Privatsphäre oder den Verlust von Kundendaten bekannt geworden. Durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung sind natürlich auch der Schutz und die Sicherheit unserer Produktions- und Betriebsnetze ein wichtiges Anliegen der StEB Köln. Wir arbeiten seit Jah- ren konsequent an der Gesamtsicherheit unserer Netze und streben eine Zertifizierung des Sicherheitsstan- dards der IT an. Das IT-Sicherheitsgesetz verpflichtet Betreiber Kritischer Infrastrukturen – zum Beispiel im Bereich Abwasser – dazu, technische und organisatori- sche Mindestschutzmaßnahmen einzusetzen. Nachhaltige Ausschreibungen des Einkaufs – Bestellvolumen in Euro EUR 5.000.000 EUR 4.500.000 EUR 4.000.000 EUR 3.500.000 EUR 3.000.000 EUR 2.500.000 EUR 2.000.000 EUR 1.500.000 EUR 1.000.000 EUR 500.000 EUR - nachhaltige Auftragssumme in EUR nicht nachhaltige Auftragssumme in EUR 88 % 12 % 2020 581.972 4.363.643 4.945.615 86 % 14 % 2019 384.383 2.273.491 2.663.874 54 % 46 % 2021 1.316.077 1.108.429 2.424.506
44 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Arbeitsplatz der Zukunft Arbeitsplatz der Zukunft Keine StEB Köln ohne unsere Beschäftigten. Sie sind unsere WasserBesserMacher – und damit das Fundament für unsere Zukunft und eine verlässliche und nachhaltige Abwasserentsorgung.
45 Miteinander – füreinander DNK-Kriterien 15 und 16, GRI 401-1, GRI 405-1 Wir wachsen kontinuierlich, aber mit Verstand. Zum 31. Dezember 2021 waren 679 Beschäftigte bei uns beschäftigt, davon 181 Frauen und 498 Männer. Unsere Frauenquote lag damit bei 27 Prozent und ist in den letzten Jahren langsam, aber kontinuierlich angestiegen. Sie divergiert allerdings zwischen den technischen und kaufmännischen Geschäftsbereichen: Buchhaltung Personalabteilung Einkauf Betrieb Klärwerke und Netze 90 % 79 % 78 % 12 % Planung und Bau Kanalnetze, Gewässer und Hochwasserschutz 33 % 679Beschäftigte Auch die Anzahl der weiblichen Azubis ist erfreuli- cherweise von 16 Prozent im Jahr 2019 auf 26,7 Pro- zent im Jahr 2021 angestiegen. In der Führungsebene liegen wir mit 17 weibli- chen Führungskräften aktuell bei einer Frauenquote von 20 Prozent. Dies zu ändern, ist unser erklärtes Ziel. Angesichts der gesellschaftlichen Veränderun- gen der letzten Jahre, die geprägt sind durch sich wandelnde Familienstrukturen, einen wachsenden Anteil an Alleinerziehenden und den Wunsch vieler Väter, verstärkt am Familienleben teilzunehmen, steigt die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diese Maßnahmen gelten demnach für Frauen und Männer gleichermaßen und stärken die Position der Frauen auch in den weiblich unterrepräsentier- ten Bereichen bei den StEB Köln. Bis zum Jahr 2026 (Laufzeit des 2. Gleich- stellungsplans) haben sich die StEB Köln das Ziel gesetzt, den Frauenanteil sowohl in den technischen Bereichen als auch bei den Führungspositionen auf eine Quote von 30 Prozent zu erhöhen. Gemeinsam mit unserem Personalrat entwickeln wir Ideen zur Steigerung der Attraktivität technischer Berufe und stellen uns den Herausforderungen des demografischen Wandels bei der Personalgewinnung. Besonderes Augenmerk legt unsere Gleichstel- lungsbeauftragte auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch unser flexibles Arbeitsmodell der Teilzeit unter Einbezug von mobilem Arbeiten runden wir das Arbeitsangebot ab. Adressaten dieses Modells sind insbesondere auch unsere männlichen Beschäftigten. Hilfestellung bietet hierbei auch die zunehmende Digitalisierung. Mittels unseres eigenen Social Intranets „StEBnet“ stellen wir unseren Beschäftigten virtuelle Arbeitsräume zur Verfügung. Wert legen wir auf die Achtung der gendergerech- ten Sprache, um auch im Außenauftritt ein Zeichen für unsere diskriminierungsfreie Unternehmenskultur zu setzen. SDG 5.5: Sicherstellung der vollen Teilhabe von Frauen und ihrer Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen Um die Chancengleichheit zwischen unseren Beschäftigten zu gewährleisten, schreiben wir den seit 2018 gültigen Gleichstellungsplan kontinuierlich fort.
46 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 Arbeitsplatz der Zukunft Nachwuchskräfte für die Kölner Zukunft DNK-Kriterium 16 Gemeinsam mit den StEB Köln durch Beruf und Alltag DNK-Kriterien 14, 15, 16, 18, GRI 405-1 Unseren Nachwuchs mit in die Verantwortung nehmen und damit ein motivierendes Umfeld schaffen – dafür stehen wir. So bekommen unsere Auszubildenden bei- spielweise die Möglichkeit, eine Kläranlage eine Woche lang zu leiten, um somit aus erster Hand praktische Er- fahrung zu sammeln. Ihre Meinungen und Anregungen sind uns wichtig und so werden unsere Auszubildenden über die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) in unserer Personalvertretung repräsentiert. Die Einschränkungen der Coronapandemie blieben auch im Recruiting neuer Auszubildender nicht unbemerkt. So konnten im Berichtsjahr kaum Ausbil- dungs- und Studienmessen besucht werden und auch der sonst jährlich stattfindende „Girls’ Day“ musste ausfallen. Eine Teilnahme konnte 2022 wieder stattfin- den. Im Rahmen einer Ausbildungskooperation mit dem Katholischen Jugendwohnheim Bernhard Letterhaus in Köln-Poll bieten wir jungen Menschen jeglicher Her- kunft eine Chance auf eine Ausbildungsstelle. Ziel ist es dabei, benachteiligte Jugendliche in den Arbeitsmarkt zu integrieren und sie in ihren Interessen und Fähigkei- ten entsprechend zu fördern. Als krisensicheres Unternehmen und zukunfts- orientierter Ausbildungsbetrieb bieten wir spannende Aufgaben unter attraktiven Arbeitsbedingungen. Die Chancen für eine Karriere in umwelttechnischen Berufen sind aufgrund der anstehenden Herausforde- rungen zur Anpassung an den Klimawandel nie besser gewesen. Die Coronapandemie und die durch Starkregen verur- sachte Flutkatastrophe im Juli 2021 haben auch uns als Arbeitgeber direkt betroffen und vor entsprechende Herausforderungen gestellt. Der mit den strengen Lockdown-Regeln verbundene notwendige Digitalisie- rungsschub verbesserte dabei deutlich die technischen Rahmenbedingungen und trägt nun zur Zukunftssiche- rung der StEB Köln bei. Ein Impfangebot durch den Stadtwerkekonzern der Stadt Köln stand früh für die Beschäftigten im Be- reich der Kritischen Infrastruktur zur Verfügung. Neben der notwendigen IT-technischen Ausstat- tung zur Implementierung des mobilen Arbeitens wur- den im Zuge der Umstellung auf einen digitalen Arbeits- platz Fortbildungen für Führungskräfte zum Thema „virtuelle Teamführung“ angeboten. Die Möglichkeit, Videokonferenzen in den Alltag zu integrieren und das Social Intranet zu nutzen, wurden deutlich intensiviert. Nach ersten Erkenntnissen werden virtuelle Termine und mobiles Arbeiten als effektiv und zeitsparend wahr- genommen. Nicht ersetzen wollen wir hierdurch jedoch den persönlichen Kontakt unter unseren Beschäftigten, den wir für einen kreativen und innovativen Austausch von Ideen und Konzepten für unerlässlich erachten. Für unsere notwendigerweise in Präsenz arbeiten- den Beschäftigten wurden zur Reduktion des Infek- tionsrisikos ein weiterer Container zum Duschen und Umkleiden zur Verfügung gestellt sowie die Arbeits- zeiten für Beginn und Ende der Arbeit im versetzten Schichtbetrieb definiert. So gab es möglichst wenige direkte Kontakte, um das Infektionsrisiko möglichst zu reduzieren. SDG 4.3: Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs aller Frauen und Männer zu erschwinglicher und hochwertiger Bildung Als Ausbildungsbetrieb bieten wir einen gleichberechtigten Zugang für alle zu hoch- wertiger Aus- und Weiterbildung an. Um die Frauenquote in der Ausbildung weiter zu erhöhen, engagieren wir uns beispielsweise beim Girls’ Day dafür, Schülerinnen für technische Berufe zu begeistern.
47 25 % Präsenz am Arbeitsplatz 75 % Hybridmodell Von der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren viele Beschäftigte betroffen. Über das Social Intranet haben sich spontan Hilfsangebote und Kontakte ergeben. Die Unternehmensleitung hat fünf Tage Sonderurlaub für die betroffenen Beschäftigten zur Verfügung gestellt. Untereinander haben die Beschäftigten Arbeitszeit von den Überstundenkonten gespendet. In den ersten vier Wochen nach der Flut wurden insgesamt 30 Urlaubs- tage und 750 Stunden Zeitguthaben gespendet. Work-Life-Balance Aufgrund der Coronapandemie waren das gemeinsame Erleben und Arbeiten leider nur eingeschränkt möglich und die Maßnahmen der Lockdowns hatten direkte Aus- wirkungen auf den alltäglichen Rhythmus unserer Be- schäftigten. Dank ihres großen Engagements und trotz der Doppelbelastung durch Beruf und Familie konnten wir dieser herausfordernden Zeit begegnen. Wegen der fehlenden Präsenz-Sportangebote in der Pandemie konnten wir unseren Beschäftigten die Teilnahme an den Onlineangeboten des Stadtwerkekonzerns und der Stadt Köln anbieten. Mit diversen Unterstützungsangeboten haben der Personalrat, die Gleichstellungsbeauftragte, die Vertrauensperson für schwerbehinderte Menschen sowie der Betriebsärztliche Dienst unsere Beschäftigten unterstützt. Als zusätzliches externes Angebot koope- rieren wir bereits seit 2019 eng mit dem PME Familien- service. Der PME Familienservice berät in Fällen von Betreuungslösungen für pflegebedürftige Angehörige bis hin zu Kinderferienprogrammen und bietet regelmä- ßig Vortragsangebote zu vielfältigen Themen. Erfreulicherweise haben wir in dieser Zeit eine große Offenheit der Beschäftigten gegenüber unse- rer Personalabteilung erfahren dürfen. Die StEB Köln dürfen das Zertifikat des Audits „berufundfamilie“ durch die langjährige Teilnahme seit 2007 inzwischen dauerhaft benutzen. Es findet nur noch alle drei Jahre eine Überprüfung der Kriterien statt, die letzte war im Frühsommer 2020. Wir bleiben am Ball und untersuchen derzeit gemein- sam mit unserem Personalrat sowie externen Bera- ter*innen, wie der Arbeitsplatz der Zukunft zu gestalten ist. Im Juni 2020 haben wir unsere Beschäftigten zu ihren Vorstellungen befragt. Ein klares Signal für ein hybrides Arbeitszeitmodell war das Ergebnis. Lernen, ein Leben lang DNK-Kriterium 16, GRI 404-2 Bildung hört für uns nicht nach der Ausbildung auf. Wir unterstützen unsere Beschäftigten während ihres kompletten Arbeitslebens bei ihrer kontinuierlichen Wissenserweiterung. Damit sind wir nicht nur attrak- tiver Arbeitgeber, sondern sichern im Weiteren die Innovationskraft unseres Unternehmens. Unsere Fort- bildungsangebote reichen von der Stärkung von Fach- und Schlüsselkompetenzen über Soft-Skill-Trainings bis hin zu Tipps zur IT-Sicherheit zur Sensibilisierung gegen Cyber-Kriminalität. Eines unserer primären Ziele ist es, den Frauen- anteil in den technischen Bereichen sowie in Füh- rungspositionen zu erhöhen. Dazu ermutigen wir im Führungsbereich insbesondere Frauen, sich auf höher- wertige Stellen zu bewerben, und bieten individuelle Coachings durch externe Berater*innen zur Weiter- entwicklung persönlicher Kompetenzen an. Seminare zum Thema „Gleichstellung“ richten sich im Kontext der Führungskräfte explizit auch an unsere männlichen Beschäftigten. Um neue Beschäftigte optimal in unser Unterneh- men integrieren zu können, wurde das Patenprogramm der StEB Köln ins Leben gerufen. Für die Zukunft ist anvisiert, dass weibliche Beschäftigte auch weibliche Paten erhalten. 1.312 468.000 Euro Fortbildungstage 2021 Fortbildungskosten
48 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 DNK-Index DNK-Index
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50 Nachhaltigkeitsbericht der StEB Köln 2021 DNK-Index DNK-Index DNK-Kriterien und Leistungsindikatoren Allgemeine Informationen Kriterien 1–4: Strategie 1 Strategische Analyse und Maßnahmen 2 Wesentlichkeit 3 Ziele 4 Tiefe der Wertschöpfungskette Kriterien 5–10: Prozessmanagement 5 Verantwortung 6 Regeln und Prozesse 7 Kontrolle 8 Anreizsysteme 9 Beteiligung von Anspruchsgruppen 10 Innovations- und Produktmanagement Kriterien 11–13: Umwelt 11 Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen 12 Ressourcenmanagement Leistungsindikatoren zu den Kriterien 11–12 GRI 301-1: Verwendete Materialien nach Gewicht oder Volumen GRI 302-1: Energieverbrauch innerhalb der Organisation GRI 302-4: Verringerung des Energieverbrauchs GRI 303-3: Wasserentnahme GRI 306-1: Abfallerzeugung und signifikante abfallbedingte Auswirkungen GRI 306-2: Management wesentlicher abfallbezogener Auswirkungen 13 Klimarelevante Emissionen Leistungsindikatoren zum Kriterium 13 GRI 305-1: Direkte THG-Emissionen (Scope 1) GRI 305-2: Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2) GRI 305-5: Verringerung der Treibhausgasemissionen Verweise S. 4, 9, 10, 11 S. 4, 6, 7, 13 S. 15 S. 6, 7, 13, 15 S. 22, 23, 43 s. DNK-Erklärung S. 13, 42, 43 s. DNK-Erklärung s. DNK-Erklärung S. 15, 30, 33, 34, 35 S. 39, 41 S. 10, 11, 17, 20, 21, 24, 25, 27, 28, 29, 30 S. 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 27, 29 S. 20, 21 S. 20, 21 S. 19, 22, 23 s. DNK-Erklärung S. 20, 21 S. 20, 21 S. 22, 23 s. DNK-Erklärung s. DNK-Erklärung S. 22, 23
51 Kriterien 14–20: Gesellschaft 14 Arbeitnehmerrechte 15 Chancengleichheit 16 Qualifizierung Leistungsindikatoren zu den Kriterien 14–16 GRI 401-1: Neueinstellungen und Fluktuation von Mitarbeitern GRI 403-4: Mitarbeiterbeteiligung zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz GRI 403-9: Arbeitsbedingte Verletzungen GRI 404-2: Programme zur Verbesserung der Mitarbeiterfähigkeiten und Programme zur Unterstützung des Übergangs GRI 405-1: Diversität GRI 406-1: Diskriminierungsvorfälle 18 Gemeinwesen Leistungsindikatoren zum Kriterium 18 GRI 201-1: Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert 19 Politische Einflussnahme 20 Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten Leistungsindikatoren zum Kriterium 20 GRI 2-23: Politische Verpflichtungen GRI 2-27: Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften GRI 205-1: Auf Korruptionsrisiken geprüfte Betriebsstätten GRI 205-3: Korruptionsvorfälle S. 46 S. 45, 46, 47 S. 45, 46, 47 S. 45 s. DNK-Erklärung s. DNK-Erklärung S. 47 S. 45, 46 s. DNK-Erklärung S. 28, 35, 37, 40, 41, 46, 47 s. Geschäftsbericht s. DNK-Erklärung S. 42, 43 S. 42, 43 S. 42, 43 s. DNK-Erklärung s. DNK-Erklärung Impressum Herausgeber Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR www.steb-koeln.de Copyright StEB Köln, Juni 2022 Bildernachweis Peter Jost (Titel, 5, 8, 13, 14, 19, 24, 25, 39, 45, 48–49); Sabine Grothues (3, 6, 16); :response (10–11, 20–21); Ben- ning, Gluth & Partner (18); MUST Städtebau (26); iStock/ Deepak Sethi (32); iStock/Marccophoto (35); VRVis Wien (29); Ingo Heuer (44); StEB Köln (7, 28, 37, 38) Fachliche Beratung und Satz Rödl & Partner GmbH Produktion Cede Druck GmbH, www.cede-druck.de klimaneutral natureOffice.com | DE-344-JQQDXEV gedruckt